Reisen

Schlagwort: Karongwe-Park

Es gibt nicht nur Tiere

Der Gepard verspeist in den frühen Morgenstunden seine gerade erbeutete Mahlzeit – und lässt sich von uns nicht stören. Trotzdem richtet er sich immer wieder kurz auf, dreht den Kopf nach links und rechts, um die Gegend zu sondieren. Wir sind ihm bereits am Tag zuvor begegnet, als er die Straße querte. Selbst wenn er frißt, das Maul blutverschmiert, sind seine Bewegungen elegant, fasziniert sein Muskelspiel. Ich muss an Rilkes Panther-Gedicht denken, nur ist der Gepard hier in Freiheit.

dscn8978

Er ist eine sehr junge Sie, die ein Ortungsband um den Hals trägt. Die Mutter wurde getötet und die Rangerr wollen das junge Tier beobachten, das nun selbst auf Beute gehen muss. Wie es aussieht, können sie den Geparden bald von seinem Halsbad befreien.

Es sind die letzten Eindrücke vom Karongwe-Park, die wir mitnehmen. Nach einem  Frühstück nach der morgendlichen Buschfahrt – bei der wir mit dem Jeep auch kurz mal im Wasser des Flusses stecken geblieben waren, nehmen wir Abschied und fahren Richtung Blyde River Canyon.

Die Landschaft der nördlichen Drakensberge ist grandios. Zerklüftete Felsformationen, dann wieder Tafelberge, auf einer Passhöhe ein Blick auf ein Bergpanorama, das kein Foto einfangen kann. Und alles grünt unter einem Himmel, in dem sich immer neue Wol kenfomationen aufbauen.

dscn9115

Wir sind überwältigt von den drei Ronadavals, vom Wasser des Blyde River geformte riesige Felsen, die tatsächlch aussehen wie Rundhütten auf Stelzen. Der Canyon selbst ist gewaltig tief, aber im Gegensatz zum Grand Canyon und dem Fish-River Canyon, seine beiden größeren  „Brüder“, bewachsen vom Grund bis zum Plateau. Baumfarne, Moose, tropische Bäume und Pflanzen klammern sich an die steile Canyon-Wand. Langsam fahren wir von Ausichtspunkt zu Aussichtspunkt.

dscn9066

Die „Berlin Falls“ sind unser letzter Stopp, bevor wir dann ein wenig Tempo machen müssen, um an unsere nächste Lodge zu kommen. Der Wasserfall musste aber noch sein, allein seines Namens wegen. Die zahlreichen Fälle in dieser Region sind durch die unterschiedlich stark erodierenden  Gesteinsarten zustande gekommen. Der Name des Wasserfalls durch die früher in der Nähe stehende Farm.

Über Graskop und Sabie fahren wir weiter. Links und rechts entlang der Serpentinenstraße: Kiefernplantagen (kanadische Pinie)  bis zum Horizont. Fast wähnt man sich in Schweden.  Der urspüngliche Wald hatte hier keine Chance mehr.  Was anfangs noch idyllisch aussieht , kehrt sich ins Gegenteil um, als wir auf die Straße nach Hazyview kommen. Riesige Felder abgestorbener Bäume – die Industrie fordert ihren Tribut.

Nach den Nadelbaumplantagen kommen die Eukalyptus-Plantagen – ebenfalls Bäume, die schnell wachsen und so viel Wasser aus dem Boden holen.  Dafür aber geben sie den Menschen Arbeit. Dann – wir kommen immer tiefer – beginnen die Obstplantagen:Bananen, Mangos Makadamia-Nüsse, Avokados. Wir sind im subtropischen Klima.

Und zockeln hinter Lkws her, deren Lasten – Holzstämme – bedrohlich schwanken. Als wäre dies nicht genug, sind da noch die Potholes. Über diese Schlaglöcher, die uns das Fahren nicht gerade erleichtern, später mehr.

Aber wir haben das bisher alles hinbekommen.  Die Lodge an einem See, an der wir ziemlich spät ankommen, ist ein Traum.  Idyllisch in einem Park gelegen, der zum See abfällt, ein außergewöhnlich stilvoll eingerichteter Speiseraum,alles sehr liebevoll. Und trotz tropischer Temperaturen kaum Mücken!

Am Tag darauf noch einmal Landschaft zum Heulen schön in God’s Windows, bei einem Spaziergang durch Regenwald, bei den 46 m in die Tiefe fallenden Mac Falls, einen ausgiebigen Einkaufsbummel in dem kleinen Ort Graskop  –  inklusive einem Café-Besuch mit vorzüglichen Pancake.

Èineinhalb Tage ohne wilde Tiere. Aber wir haben ďie Big Five ja bereits gesehen.Und morgen  geht’s nochmal in den Krüger. Man kann süchtig werden. Auch wenn wir dafür um 4:30 Uhr aufstehen müssen.

 

Kämpfe

Wie gut, dass es auf Safaris Ruhepausen gibt. Von 9:00 Uhr bis 16:00 herrscht im Camp Stille. Zeit um runterzukommen, zu chillen, zu lesen, auf der Veranda unsres Zeltes zu sitzen und zu schreiben.

Plötzlich Tiergeschrei auf der unserer Lodge genau auf der gegenüber liegenden Seite eines trockenen Flusstales. Ein Kampf ist im  Gange, der nach wenigen Minuten wohl eindeutig entschieden ist: Die klagenden Tierlaute werden immer leiser, bis sie ganz verstummen.

dscn8591

EVERY MORNING AN IMPALA WAKES UP  KNOWING THAT IT MUST OUTRUN THE FASTEST LION IF IT WANTS TO STAR ALIVE. EVERY MORNING A LION WAKES UP KNOWING THAT IT MUST OUTRUN THE SLOWEST IMPALA OR IT WILL STARVE.

IT MAKES NO DIFFERENCE IF YOU ARE A LION OR AN IMPALA. WHEN THE SUN COMES UP IN AFRICA YOU MUST WAKE UP RUNNING.

Weiterlesen

Männerstolz und Männerwürde

The Lion in the morning sun: Here it is!

dscn8764

 

 

 

 

 

 

Es hat sich gelohnt, wieder um 4:45 Uhr aufzustehen. Nach einer langen Fahrt im Gelände des Karongwe-Parks, im wahrsten Sinn über Stock und Stein, schaute er uns plötzlich von einem Steinhügel aus an: würdevoll, majestätisch: Der König der Tiere.

dscn8757

 

 

Die wilden Tiere lieben uns

Es gibt so viel zu schreiben: Wie wir unser Auto wieder flott bekommen haben, wie wir die „älteste“ und riesig große Tropfsteinhöhle der Welt besucht haben,  wie wir ein so nettes belgisches Ehepaar getroffen haben,  wie wir durch ein „Gottesfügung“ eine Route gefahren sind, die zwar aus mehr Schlaglöcher als glatten Belag bestand – aber dafür sicher war, wie unglaublich schön die nördlichen Drakensberge sind…… aber das später vielleicht.

Jetzt nur  das „Hier und jetzt“:Wir sitzen nach einem Essen am Feuer noch eine Weile hier im Chisomo Safari Camp und haben in 3 Stunden soooo viele Tiere gesehen::Eine junge Leopardin – gleich zu Beginn –  eine Herde Elefanten – wir waren mit dem Jeep direkt mitten drin, Giraffen, Kudus, Impalas,  Rhinos -mindestens 20 – Warzenschweine, Büffel…. Wir waren vom Pirschglück geseggnet.

Es ist so fazinierend, die Tiere in freier Wildbahn zu beobachten. Auch wenn dies hier  – noch – nicht der Krüger ist, sondern ein 9.000 ha großes Privatreservat.

Jetzt war ich ja schon einige Male in Afrika – aber so ein „Jagd“glück innerhalb weniger Stunden hatte ich noch nicht. Und: Der kleine Büffel trottet hinter seiner Mama her, das Impala säugt ihr Kleines, das Giraffenkind  macht sich selbständig. Überall sehen wir Jungtiere. Es ist die Zeit!

Unsere Zelt ist purer Luxus, Direkt am – derzeit ausgetrockneten Fluss , out of Africa.

Wir können es heute nur kurz genießen, denn morgen werden wir um 4:45 Uhr gweckt: Es geht in den Krüger!!

Fotos folgen noch, sobald ich wieder weiß, wie ich die Bilder von der Kamera auf die Webseite bekomme.

© 2024 Wolkenfolgen

Theme von Anders NorénHoch ↑