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Schlagwort: Indischer Ozean

Beton, Haie und eine Horde voller Affen

dscn9948Wir sind gegen Mittag in dem Badeort Umdloti nahe Durban angekommen. Es ist schwül, aber stürmisch, meterhohe Wellen. Nach der kilometerlangen Sandküste weiter nördlich bei den Wetlands, liegt Umdloti an einer Steilküste. Ich kann nur noch erahnen, wie dies früher einmal ausgesehen hat  – mit Regenwald an den Abhängen bis zum  Strand. Jetzt ist der Steilhang mit Ferienapartements zugebaut. Alle Fenster zum Meer. Viele dieser Betonbunker“ sind zu verkaufen. Der Ort hat wohl seine besten Zeiten hinter sich. Unsere Unterkunft  – ebenfalls direkt am Meer und am Ende der langen Strandstraße  – gehört noch zu den weniger häßlichen: ein wenig wie Motel One, aber mit einem fantastischen Blick aufs Meer. Vom Balkon aus sind die Haie -wenn man so gut wie Beate sieht –  mit blossem Auge zu erkennen.

Das Meer tost und rauscht. Länger als zwei Tage wäre diese Geräuschkulisse zusammen mit der tropischen Schwüle nicht auszuhalten. Wenn Kelsterbach hier liegen würde, hätte sich schon lange eine Initiative gegen Flutlärm gebildet (Joke!)

Während wir ins Meer schauen, über die endlose Weite, das ewige Auf und Ab sinnieren, während wir die Schiffe auf der Meeresstraße vor uns zählen und darüber nachdenken, welches Schiff wann am Horizont hintenrunter kippt  – und wo es dann landet – , klaut ein frecher Affe Beates Tabakbeutel. Gott sei Dank lässt er ihn einen Balkon weiter wieder fallen – so dass das gute Stück wieder zu seiner Besitzerin zurück kann.

Später geht es mit der Affenhorde um das Hotel aber erst richtig los: Sie kämpfen miteinander. Das Kriegsgeheul übertönt sogar die Meeresbrandung. Sogar herumliegende Kieselsteine werden als Waffen benutzt. Erst die „Schüsse“ aus der Wasserpistole des Hotelbesitzers gebietet den Streitenden Einhalt. Waffenstillstand.

Am frühen Abend gehen wir 2 Kilometer in die „Ortsmitte“ zum Essen. Vorbei an Anglern, die ihre Ruten bei Flut auswerfen. Das beste Restaurant im Ort liegt direkt über einer großen Tankstelle , dem Ortszentrum. Etwas ungewöhnlich für deutsche Verhältnisse, aber der Blick hinaus aufs Meer und das Essen sind vorzüglich.

 

Alter schützt vor Torheit nicht

Nach ca.350 Kilometer durch die atemberaubende Bergladschaft von Swaziland sind wir in dem tropischen, 34 Grad heißen St.Lucia gelandet. Das Städtchens am Indischen Ozean ist beliebter Ausflugsort für Südafrikaner. Angeln, baden, relaxen ist angesagt. Wie St. Lucias stelle ich mir eine amerikanische Kleinstadt vor. Adrett, alles da, alles Laden- und Restaurantketten, in dem Spar-Markt das meiste abgepackt in Plastik. Eine Hauptstraße. Nur unsere Lodge ist anders: Ein Regenwaldgarten, über den die Zimmer über Holztreppen zu erreichen sind. Mit Affen, Vögeln, Fischen in großen Aquarien und einem Wasserlauf. Sehr freundliche Gastgeber. Gerade sitze ich um 9:00 am Abend irgendwo in einer Gartennische. Es grillt und zirpt und kräht und klappert. Die Tiere der Nacht.

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Halt. Es ist noch was ganz anders: Gerne wollten wir in ein nahe gelegenes Lokal an der Deltamündung laufen – durften aber nicht. Die Hippos steigen abends aus dem Wasser und spazieren durch die Straßen. Zu gefährlich. Auch Warnschilder weisen darauf hin. Leider haben wir trotz gezückter Kamera auf der Heimfahrt kein Nilpferd gesichtet. Wir sahen sie nur vom Restaurant aus, als sie vom Fluss an Land schwammen.

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Wieder liegt ein ereignisreicher Tag hinter uns. Eine tolle Fahrt ohne Guide in die Wetlands, UNESCO-Weltkulturerbe. Regenwälder, Salzwiesen, rote Dünen wie in der Kalahari, Büffel, Zebras, Kudus. Fantastische Ausblicke auf Seen.

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Und den Indischen Ozean, den wir endlich erreicht haben.

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Der Sand ist zu heiß zum Laufen, die Brandung ist heftig, die Wellen hoch. Es verlockt zum Schwimmen. Ich sage Beate, dass ich nur mal kurz die Füße ins Wasser strecke.

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Wie oft habe ich zu Florian gesagt: Schwimm nicht zu weit raus, die Wellen sind hoch, es ist Ebbe es ist gefährlich! Und dann gehe ich aus der ersten flachen „Badewanne“, in der auch Kinder plantschen, laufe durch die erste Welle, die mir bis zu den Hüften geht, und erwische die zweite Schaumkrone (oder sie mich). Sie ist heftig, zieht mich raus.  Aber zwei gutaussehende junge Männer helfen mir.  „The waves are no fun“, sagte eine Surferin, die mir entgegenkam. Stimmt. Und: Alter schützt vor Torheit nicht.

 

 

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