Reisen

Schlagwort: Botswana (Seite 2 von 3)

Bienenattacke

Es hat mich zuerst erwischt! Die Wildbiene – wahrscheinlich die Vorhut – stach genau in die Schlaefe, als wir bei einem Game-Drive ueber eine alte Bruecke  fuhren,  neben der ein bluehender Leberwurstbaum stand. Dann kam die Attacke, die  hauptsaechlich gegen einen jungen Londoner gefuehrt wurde. Ein ganzer Schwarm wilder Bienen war auf Beutezug – und wir die Opfer. Der Londoner war total verstochen, weil er in Panik mit Haenden und Fuessen herumfuchtelte. Damit machte er die Tiere nur noch wilder.

Zeit zum Fotografieren hatte ich leide nicht (kleiner Scherz).

Aber: Alles halb so schlimm! Dem Londoner und mir geht es gut. Hubert hat sowieso nichts abgekriegt! Ich sitze auf der hochgelegenen Veranda unserer wunderschoenen Lodge, die gar nicht schicki-micki ist und schreibe am PC. Neben mir im Wasser sonnt sich mit genuegendem Abstand zu mir ein Krokodil, rechts von mir aest eine kleine Antilope, und auf dem Veranda-Zaun besuchen mich rote Bee-Eaters und in allen Blauschattierungen glaenzende  Starenvoegel.

Es ist 14:00 und bis auf meine Tippgerauesche absolute Mittagsstille.

Die Königin

DSCN9088Endlich haben wir sie gesehen. Hubert war schon ganz nervoes. Die Diva sass auf der Spitze eines ehemaligen Termitenhuegels und blickte huldvoll gelassen in die Landschaft. Ab und zu drehte sie gaaaanz langsam den Kopf und liess die Blicke schweifen. Es fehlte nur noch, dass sie mit der rechten Pfote wie die Queen den im Jeep fotografierenden Touristen zugewunken haette.

Hinter ihr im Gras lag er – und erholte sich  von seiner naechtlichen Patrouille, waehrend ihre Augen irgendwie schon wieder auf Beute auswaren.

Fotos folgen, sobald die Kamera sich erholt hat.

Flug ueber das Delta

DSCN9636Es ist genauso, wie man es im Fernsehen gesehen hat. Nur bin ich weder Veronika Verres noch Christine Neubauer in einem ZDF-Afrikafilm.

Eine riesige Wasserlandschaft, die sich bis in den Horizont ausdehnt. Die Wasserflaechen glitzern blau in der Morgensonne. Unter uns laufen Elefanten, die vom Flieger aus wie Spielzeugtiere aussehen.  Kitschig schoen.

Nicht jeder Plan kann umgesetzt werden

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„You can’t stay in the Pans overnight – they are wet!“

Der Satz, mit dem wir im Planet Baobab begrüßt werden, enttäuscht mich schon sehr. Ich hatte mich soooo darauf gefreut, in der absoluten Abgeschiedenheit der Salzpfannen unter afrikanischem Sternenhimmel zu schlafen. Aber: Natur ist Natur! Es hat vor ein paar Tagen lokal nur über der Pfanne geregnet.  Jetzt ist der ganze sonst harte und glänzend weiße Salzboden grau und glitschig. Und im Gras ausserhalb lauern die Skorpione.

Stattdessen informieren wir uns bei einer Exkursion (4 nette Hollaender sind mit von der Partie) in die Ortschaft Gweta über das Bildungssystem, das Gesundheitswesen und das Zusammenleben in botswanischen Dörfern. Dabei schenken wir der Leiterin der neu eingerichteten Bücherei mit Selbstlernzentrum das Buch über Mme Ramotswe. Die Dedektivin ist hier sehr beliebt. Es gibt sogar eine Fernsehserie. Die Büchereileiterin kann es nicht fassen, dass es das Buch in Deutschland auch gibt (Verzeih Annette, ich kauf dir ein neues Exemplar).

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Nachmittags fahren wir dann doch noch im Jeep zu der Pfanne. Absolute Ebene, ein Nichts, ein Hauch von Unendlichkeit – und die Möglichkeit, einige tricky Fotos zu machen.

Nach Sonnenuntergang geht es 2 Stunden lang durch die nächtliche Wildnis zurück ins Camp.

Veterinärkontrollen

So ganz genau kann ich gar nicht mehr sagen,  wie viele Kontrollen wir passieren mussten, die überall in Namibia und Botswana an den Grenzen zu landwirtschaftlichen Gebieten eingerichtet wurden, um die Seuchengefahr zu verringern. Dabei fahren wir nicht nur durch eine die Autoreifen desinfizierende Flüssigkeit, sondern wir muessen auch unsere sämtlichen Schuhe einer Prozedur unterziehen. Und die Lebensmittel werden kontrolliert. Dabei ist mir nicht klar, nach welchen Kriterien das erfolgt. Unsere Äpfel dürfen wir behalten, die Leute hinter uns müssen die eingeschweißten Bananen abgeben, Paprika dürfen passieren, Kopfsalat geht gar  nicht. Abends wird bei Tisch darüber diskutiert: Hubert meint, dass die Kontrolleurin keine Äpfel mochte, die Camperin, die im Wagen vor uns in der Reihe stand,  war der Überzeugung, dass in der Region um die Kontrollstation derzeit Mangel an Bananen herrsche…

Abschied vom Sambesi – Safari an der Autobahn

DSCN8854Wir muessen Abschied nehmen von der so freundlich-familiären Garden-Lodge, vom Chobe und vom Sambesi. Als wir am frühen Morgen vom Tal des Chobe herausfahren, sehen wir von oben auch den Sambesi in der Morgensonne glitzern: Sambesi – irgendwie evoziert die Wortmelodie schon immer  Gefühle von Sehnsucht nach Ferne und Weite. Und jetzt waren wir in Wirklichkeit da gewesen an diesem Fluss, der so oft mit dem Adjektiv „mythisch“ beschrieben wird. Wie wahr! Im Vergleich dazu ist unser lieber, guter Rhein ein Baechlein, und der Rheinfall verglichen mit den Vic-Falls eine kleine Kaskade!

Wir fahren auf der sehr gut ausgebauten und für Botswana wichtigen Nord-Süd-Verbindung Richtung Nata. Nach einer Weile  werden die Mopane-Wälder spärlicher. Wir merken es an den zerstörten Bäumen – wir sind in Elefanten-Land! Und tatsächlich muss sich Hubert unheimlich konzentrieren, wo doch die schnurgerade Strecke dazu verleitet, immer schneller zu fahren. Aber nicht nur Elefanten stehen links und rechts der „Autobahn“, sondern auch Kudus, Giraffen, Oryxe, Strausse.

Dann geht die Savanne in Landwirtschaftsflaechen über: Maisfelder soweit das Auge reicht. Jede LPG hätte davon nur träumen können!

Bald ist Nata erreicht, wo wir tanken können und in die Straße nach Westen Richtung Maun abbiegen. Statt Elefanten und  Giraffen müssen wir jetzt auf querende Rinderherden, Ziegen und Esel aufpassen. Kurz vor Gweta haben wir unser Ziel erreicht: Den „Planeten Baobab“!

Ein Naturwunder: Die Vic-Falls

DSCN8592„Eigentlich lohnt sich ein Ausflug zu den Viktoria-Falls in dieser Zeit überhaupt nicht. Aber wenn sie unbedingt wollen…“, so der Kommentar des Herrn unserer Reiseagentur zu meinem Wunsch, von Kasane aus zu diesem Weltnaturwunder zu fahren.

Gut, dass ich mich durchgesetzt habe: Der Ausflug war ein weiterer Höhepunkt unserer Reise. Die Wasser des Sambesi haben eine spektakuläre Erdtreppe geschaffen, indem sie durch die Jahrtausende die Basaltkluefte freigelegt haben. Ueber eine Breite von 1,7 Kilometer stürzen die Wasser mit donnerndem Getoese teilweise über 100  Meter in die Tiefe, wobei sie einen andauernden Spruehnebel verbreiten, der tatsaechlich einen kleinen Regenwald geschaffen hat.

Wir wandern auf der Seite von Simbabwe an den Falls entlang und können uns gar nicht satt sehen.  Der Weg führt auch an Aussichtspunkten vorbei, die von Menschen gemieden werden sollten, die nicht schwindelfrei sind. Auf der anderen Seite – in Zambia – klettern junge Touristen im Wasser herum und baden – knapp an der Klippe – in den kleinen „Pools“, die der Sambesi bildet.

Das muessen wir uns ebensowenig geben wie das Bungee-Springen an der Bruecke, die über die tiefe  und enge Schlucht führt, durch die der Sambesi nach seinem Fall fließt.

DSCN8562Lieber trinken wir Espresso im Garten des exklusiven und wunderbar nostalgischen Victoria Falls Hotels.

Die Gaeste dort sind wahrlich exklusiv untergebracht. Leider muessen sie den ganzen Tag ununterbrochen den Lärm der Helikopter ertragen, die  Touristen für 175 US-Dollars pro Person ganze 12 Minuten über die Fälle fliegen.

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