Wolkenfolgen

Reisen

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„The Looser has to fall“

Dies ist die bittere und tragische Geschichte der „Looser“ unter den Kaffernbüffeln.
Sehr beeindruckend sind die Büffelherden in den ugandischen Parks. Immer wieder aber sieht man einzelne Tiere, manchmal in Dreiergruppen.
Es sind die „Looser“, männliche Tiere, die aus der Herde ausgeschlossen worden sind. In den Rivalitätskämpfen innerhalb der Herde sind sie ständig unterlegen. Und dann kommt der Tag, an dem sie gehen müssen. Ausgestoßen! Allein fristen sie jetzt in der Savanne ihr betrübliches Tierleben. Kein weibliches Tier darf mehr zu Ihnen – Kontaktverbot. Während ganz alte Elefanten freiwillig der Familie den Rücken kehren, werden die schwachen Büffel, auch wenn sie noch jünger sind, verstoßen.
Das unfreiwillige Zölibat, die Trennung von Familie und Gemeinschaft, macht sie trübsinnig, aber auch aggressiv. Was haben sie schon zu verlieren!
Ich plädiere für Konterrevolution unter den Schwachen: Looser aller Büffel im Queen-Elisabeth-Park vereinigt Euch. Eine Faust ist stärker als 5 Finger! Und wenn dann noch ein Büffelweib den Mumm hat, den Herdenzwang zu durchbrechen, kann etwas Neues entstehen.
Bis dahin gilt: „ The winner takes it all, the looser has to fall“.
P.S.: Dieser Blog wurde unter Alkoholeinfluss geschrieben.

Eine Elefantenherde sagt „Hallo“

 

Auf meinen Reisen durch Afrika bin ich schon von Giraffen begrüßt worden am Eingang einer Lodge oder von Impalas, aber noch nie von einer Herde Elefanten. Wir sind im Queen-Elisabeth-Park in der Bush-Lodge angekommen, deren Zelte am Ufer des natürlichen Kanals stehen, der den Park in zwei Hälften teilt. Von unserer Terrasse aus sehen wir direkt vor uns auf dem Weg eine Affen-Familie spielen, unten am und im Wasser, aber auch am gegenüberliegenden bewaldeten Hang sind die Elefanten. Es sind mindestens hundert. Wir können Ihnen den ganzen Nachmittag zuschauen, wie die Mütter die Kleinsten „erziehen“, sie schimpfen, wenn sie davonrennen wollen, ihnen liebevoll beim Baden helfen. Wie die Jungen miteinander raufen, die Alten sich nach dem Bad mit Sand bewerfen, ganze Äste brechen und fressen.
Es ist unwirklich schön.
Später kommen zwei „Looser Buffalos“ ans Wasser, von deren tragischem Schicksal wir am nächsten Tag hören werden.
Wir können uns kaum losreißen von dem Schauspiel vor uns.
Aber: Es wartet eine Dusche unter freiem Himmel. Sie ist an den hinteren Teil des Zeltes angebaut. Welch ein Genuss! Allein ist man dabei allerdings nicht: Die Affen beäugen uns von der Mauer aus sehr interessiert.
Komplett macht den Tag dann ein Essen unter Sternenhimmel am Äquator.

Kunst am Wegesrand

 

Die Strecke bis Kasese auf dem Weg zum Queen-Elisabeth-Park ist staubig und voller Schlaglöcher. Kurz vor Kasese zweigt ein Weg ab zur „Rwenzori Art Centre Sculpture Gallery“. Eben noch auf der lauten Straße, sind wir plötzlich in einer anderen Welt. Eine Parkanlage schmiegt sich bis hinauf zu den Ausläufern des Rwenzori-Gebirges. Überall stehen moderne Skulpturen. Alles gehört einer Stiftung, die Mitte der 2000er Jahre gegründet werden. Ugandische Künstler, aber auch Bildhauer aus aller Welt können hier arbeiten und lernen. Besonders beeindruckend sind die modernen Bronzen von Totems ugandischer Clans.
Schade, dass die Bronzen zu schwer als Reisegepäck sind, aber auch zu teuer für unseren Geldbeutel.
Wie heißt es so schön: Wir bewahren die Skulpturen in unseren Herzen….

Chimpansenleben

In den ersten paar Minuten war ich etwas enttäuscht: die Chimps sassen ganz oben auf einem hohen Fikus und waren nur schwer zu erkennen. Ein Alter beobachtete uns, eine Chimpansenmutter auf einem Ast schlenkerte ihr Baby mit ihren langen  Armen wie eine Schleuder durch die Luft.

Wir sind auf Chimpansen-Suche im Kibale-Forest, in dem sich die weltweit größte Dichte von Affen  befindet. 2  Familien leben in dem Areal, Touristen-Attraktion auf dem Weg zum Queen-Elisabeth-Park.

Bis wir beim Fikus-Baum angekommen waren, sind wir mit einer kleineren Touristengruppe etwa eine Viertelstunde auf einem Pfad im Regenwald gegangen. Der Ranger hat in diesem feucht-warmen Klima ein ziemliches Tempo vorgelegt. Nach einem längeren Stopp am „Affenbaum“, bei dem ich auch Bekanntschaft mit riesigen schwarzen Ameisen mache, folgen wir einer Gruppe Chimpansen ins Dickicht. Es geht über Stock und Stein, zwischen Lianen und Schlinggewächsen hindurch. Ich bin froh, dass ich meine Wanderschuhe anhabe, denn das Gelände ist stellenweise sehr schlammig.

Allein diese „Verfolgungsjagd“ ist bereits ein Erlebnis. Dann sehen wir die Gruppe unter und an einem Baum. Eine alte Chimpansen-Dame nagt unentwegt am Stamm, dessen Rinde kaum noch vorhanden ist. Dabei schlingt sie Ihre Arme um den Baum, dreht sich langsam und schaut aber auch immer mal wieder kritisch zu uns: Jetzt sind die schon wieder da!

Eine Mutter mit Baby sitzt in sicherer Entfernung, das Kind ganz nah bei sich. Ein junger Chimpanse toĺlt ständig hin und her, steht uns für ein paar Minuten „Modell“,  frisst, spuckt das nicht Verdaubare aus, klettert hoch, um sich dann zum nächsten Baum zu hangeln und wieder bei der Mutter am Boden zu landen. Kids eben.

Mein „Meister“-Foto

Wir sind so nahe bei den Tieren, dass wir die Gesichter erkennen können. Das des Babys ist rosa und wirkt uralt.

Auf dem Rückweg  sitzt plötzlich „der Präsident“ direkt vor uns auf dem Pfad. Massig und mächtig wie ein kleinerer Gorilla. Erst nachdem er die Gruppe eingehend beobachtet hat, gibt er den Weg frei: Feierabend.

Auch wenn diese Chimpansenfamilien an Menschen gewöhnt sind, auch wenn die Ranger im Vorfeld vielleicht etwas übertreiben, wenn sie betonen, dass es nicht sicher sei, ob wir Chimps zu sehen bekämen – es war ein eindrückliches Erlebnis, dies Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen.

 

Der Herr ist mit uns

 

ein TablettAn der ersten Lodge werden uns zur Begrüßung Erfrischungstücher und Fruchtsaft gereicht. In dreifacher Ausführung. Auf unsere Frage, ob noch ein Gast erwartet wird, bekommen wir keine verständliche Antwort. Bei der zweiten Lodge wiederholt sich die Szene. „ Der HERR ist immer bei uns“, findet Beate eine Erklärung. Bei der dritten Lodge frage ich eindringlich, weil mich Beates Lösung nicht befriedigt. „Wir dachten, sie kommen mit Fahrer!“ Es ist selten, dass zwei Frauen allein unterwegs sind, auch in den Augen der Ungandesen.

Mittlerweile werden wir aber akzeptiert. Die deutschen Touristen sprechen jetzt sogar mit uns und schauen uns nicht mehr an wie Aliens. Deren einheimische Fahrer sind überaus nett zu den beiden „girls“ und tauschen sich mit uns über die kommenden Routen und Fahrzeiten aus.

Sonntags in der Bananenplantage

in der BananenplantageSonntag morgen auf einer „Straße“ durch Bananenplantagen. „Straße“ bedeutet nach deutscher Norm, Wirtschaftsweg, der wegen zu vieler Schäden nicht mehr befahren werden kann. Wir balancieren unser Auto auf den schmalen Graten zwischen Gräben und an Fußgängern, Boda-Boda-Fahrern und Radfahrern hindurch. Kinder fahren auf selbstgemachten Holzrädern – Jörg hätte seine Freude daran – , Jugendliche stehen in Grüppchen zusammen. Viele sind unterwegs zum Gottesdienst, im Sonntagsstaat mit Gebetbuch in der Hand.
Die Kinder winken uns zu, die Frauen reagieren sehr zögerlich, die Männer werfen begehrlich Blicke – auf unser Auto.
Es ist eine enge Welt hier, die hohen Bananenstauden links und rechts geben den Blick nicht frei.
Wir machen eine kurze Pause und kommen mit einer jungen Frau ins Gespräch. Ihre Kleidung ist eher ärmlich. Wem denn das große Haus hinter ihr gehöre, und wem die Plantagen? „Mir. Uns gehört die ganze Plantage.“.
Ich werde das Gefühl nicht los, dass sie sich einmal im Leben wie eine Königin fühlt.

 

Fahren in Uganda

 

Ein Huhn kostet 25.000, eine Ziege 150.000 Uganda-Shilling, was ein Rind kostet, wenn man es überfährt, haben wir erst gar nicht gefragt, auch wissen wir nicht, was man für den Unfalltot von Katzen und Hunden zahlen muss. Aber alle diese Tieren haben wir bisher glücklich umfahren.
Das Fahren in Uganda ist ein Abenteuer für sich. Vom Murchison Park aus mussten wir erst einmal über enge und ausgefahrenen Sandwege, an kleinen Gehöften und Ackern vorbei. In Deutschland nennt man das Feldweg. Schwierigkeit: zum einen die Löcher, zum anderen die Orientierung trotz Karte und Reisebeschreibung. Die Offline-Karte half hier nicht. Bestimmt viermal haben wir uns fragend vergewissert, ob wir richtig sind. Die Road Richtung Hoima, auf die man irgendwann trifft, ist dann sehr breit ausgebaut, allerdings zum größten Teil noch im Bau. Was heißt, dass auf ein paar Kilometer gerast wird, dann plötzlich – rumpel-rumpel – die Piste beginnt, oder man über das Unterbett der künftigen Strecke fährt oder man auf eine abenteuerliche Brückenkonstruktion als Baustellenumfahrung geleitet wird. Das Ganze nicht auf ebener Strecke, sondern in schönem Auf- und Ab der ugandischen Berglandschaft.


Der überdimensionierte Straßenausbau lässt mich wieder vermuten, dass hier die Infrastruktur für die Ölindustrie geschaffen wird, denn in Hoima soll wohl die Raffinerie gebaut werden.
Was mich zu einem anderen Aspekt bringt. Entlang der neuen Trasse scheint ein Bauboom ausgebrochen. Viele kleine Häuschen, aber auch schmucke Villen werden gebaut. Wir fantasieren: Der Straßenbau bringt Beschäftigung, aber vielleicht gleichzeitig auch die Spekulation auf Zukünftiges. Irgendwann sehen wir eine chinesische Fahne.
In Hoima trinken wir einen Kaffee im Kolpinghaus – Beate ist Kolpingmitglied und deshalb ist ein Stopp hier Pflicht – und machen uns dann auf die letzten 70 Kilometer zum Bugoma-Forest. Die Strasse Hoima – Fort Portal ist im ersten Drittel fertig. Breit und schnell mit langgezogenen Kurven. Voralpenlandschaft in Afrika und die Alpen sind hier das Ruwenzori-Gebirge.
Irgendjemand wollte jetzt diesen schnellen breiten Highway entschärfen – im Moment läuft eine landesweite Kampagne für mehr Verkehrssicherheit. Also kam er auf die Idee, „Fake-Hindernisse“ aus Sand über die Straße zu „streuen“. Sie ähneln von weitem jenen gefürchteten „sleeping policemen“, die man in vielen afrikanischen Ländern in Ortschaften und vor Schulen findet.
Leider sind die Sandlinien auf unserer Straßenseite abgefahren, weggeweht, also nicht mehr existent. Die auf der Gegenseite aber schon. LKW, die uns entgegenkommen, sehen die vermeintlichen „Hubbel“ auf ihrer Seite und weichen aus, auf die andere Seite – unsere Seite. Und machen auch keine Anstalten auszuweichen. Es hilft nur, so weit wie möglich links anzufahren und anzuhalten, in der Hoffnung, dass man nicht im Graben landet.
Eine weitere Erfahrung ist das Fahren auf der Piste. Rote Staubwolken der vor uns fahrenden Autos sind wahrlich nicht angenehm. Aber auch wir hinterlassen eine Staubwolke. Plötzlich ist ein Auto neben uns im Überholvorgang. Wir haben es durch den Staub nicht gesehen. Schrecksekunde.
Aber das Fahren durch die herrliche Landschaft macht auch Spaß. Tee- und Bananenplantagen z.B. um Fort Portal, die sich über die Hügel erstrecken soweit das Auge reicht. Fahrradfahrer, die Bananenstauden geladen haben, die in Deutschland mit einem Kleintransporter transportiert werden würden, Frauen in traditioneller bunter Kleidung, die ihre Lasten auf dem Kopf tragen, Kinder, die Wasser holen. Dauernd gibt es irgendetwas zu entdecken.

 

Teeplantagen soweit das Auge reicht in der Gegend um Fort Portal

 

…und sie pflanzten ein Mahagoni-Bäumchen

... und sie pflanzten ein Mahagoni-Bäumchen

Wir sind nach einer Fahrt von da. 5 Stunden im Bugoma-Forest, einem Regenwaldgebiet zwischen Hoima und Fort Portal, das in keinem deutschsprachigen Reiseführer Erwähnung findet. Eigentlich sollte es nur ein Zwischenstopp sein, weil uns die Fahrt von den Murchison Falls zum Kibale Forst und den Schimpansen zu weit und zu anstrengend war.

Die Übernachtung in der Jungle-Lodge wurde weit mehr als eine kurze Rast. Die mitten Wald und doch nahe der Piste gelegene Unterkunft mit im Wald versteckten Safarizelten auf Stelzen ist Teil eines Projekts. „The Association for the conserveration of Bugoma Forest“ versucht mit Umweltbildung in der Region, einer Baumschule zur Aufforstung des Regenwaldes, Patrouillengängen zum Schutz der dort lebenden Schimpansen und der Entwicklung von Eco-Tourismus den kostbaren Regenwald zu bewahren. Eine Projektkonzept also, in dem verschiedene Aktivitäten aufeinander abgestimmt sind. Mein altes Projektherz schlägt bei dieser Herangehensweise Purzelbäume vor Freude: Das passt!

Die jungen Menschen, die auf der Lodge arbeiten, stehen für Ihre Sache ein. Sie organisieren auch Protestveranstaltungen gegen illegales Abholzen, Korruption und Wilderei.

Und sie verstehen etwas von Gastfreundschaft, denn sie lesen uns jeden Wunsch von den Lippen ab.

Abends sind wir allein bei einem Candlelight-Dinner auf der Terrasse, das Essen (5 Gänge) ist vorzüglich, das Frühstück am nächsten Morgen das beste bisher.

Am Nachmittag unternehmen wir einen kleinen Spaziergang durch den Wald. Ein kundiger junger Ugander führt uns ein in die Fauna und Flora des Regenwaldes, zeigt uns die Stellen, an denen Bäume illegal gefällt wurden („Mafia“) und führt uns auch voller Stolz in das „nursery bed“ mit ungezählten kleinen Sprösslingen.

Ich denke an den Arzt aus Camus‘ Pest. Es ist eigentlich eine Sisyphos-Aufgabe. Aber die jungen Menschen hier tun es trotzdem.

Unser Guide bietet uns an, einen Baumsprössling zu pflanzen. Und das tun wir. Am nächsten Tag hat er ein Pflanzloch gegenüber unserem Zelt vorbereitet. Der Mahagoni-Baum soll an uns erinnern. Und wir sollen das Projekt auf Facebook teilen. Vernetzung und Marketing für einen guten Zweck. Ich bin begeistert. In 200 Jahren kommen wir wieder…..

Biblisch

Wir haben uns dazu entschieden, dass weniger mehr ist. Die meisten Touristen machen frühmorgens einen Game-Drive im nördlichen Areal, um nach einer kurzen Verschnaufspause in der Mittagshitze gleich eine Bootstour zu den Wasserfällen anzuschließen. Am nächsten Tag morgens steht dann noch das Nildelta, auch per Boot, auf dem Programm.

Wir verzichten auf das Delta per Boot und genießen so auch unsere wunderschöne Lodge am Ufer des Nils.

Frühmorgens am zweiten Tag fahren wir mit dem Auto zur Fähre, um möglichst mit den ersten Autos überzusetzen. Drüben sind Übersichtskarten für den Park ausverkauft. Wir sollen doch einen Guide nehmen. Wollen wir aber nicht, vor allem, weil wir uns gut hinter den großen Safari-Jeeps mit  deutschen Gruppen orientieren können.

Überhaupt sind heute fast nur Deutsche unterwegs. Uganda wird gerade als Reiseland entdeckt. Allerdings verstehen die meisten nicht so recht, dass wir ganz allein sind. Und als ich mal kurz auf einer Sandstrecke stecken bleibe – natürlich den Motor abwürge – es im dritten oder vierten (?) Anlauf dann aber mit dem Allrad schaffe, werden wir genauestens beobachtet. „Wir sind keine Affen!“ ruft Beate im Auto.

Morgens ist die Savanne ein Traum. Es ist noch angenehm kühl, das Licht ist wunderbar, die Konturen scharf – und die Tiere sind unterwegs.

Nein, wir sichten weder Löwen noch Leoparden, aber Herden von Büffeln, die einmal minutenlang unseren Weg kreuzen, ungezählte Elanantilopen und Buschböcke, Rothschildgiraffen – viel dunkler als diejenigen, die wir kennen – und Warzenschweine.

Am Delta finden Sie sich alle ein. Es mutet biblisch an.

Der Weg zurück wird etwas holprig. Wir nehmen ungewollt einen schmalen Weg, der sich 34 Kilometer bis zur Fähre zieht. Bei max. 20 km/h  dauert das! Die Zeit wird gefühlt noch länger, weil wir ohne Karte nicht sicher sind, ob wir richtig sind.

Aber wir schaffen es und können abends ein letztes Mal am Ufer des Weißen Nils essen.

Auf dem Weißen Nil

https://youtu.be/V0eqINn0e4U

Wieder sind wir auf den Spuren von „African Queen“ unterwegs: Bootsfahrt auf dem Weißen Nil. Mit uns auf dem nicht allzu großen Schiff sind 7 ugandische Jugendliche, die ihren Spaß haben. Sie gruseln sich vor den Krokodilen und machen doch am Schiffsbug wagemutig Selfies. Wie überall auf der Welt.

Am Nachmittag wird das Licht fantastisch, die Sonne sticht nicht mehr gar so sehr – und die Tiere kommen ans Wasser. 2 junge Elefanten spielen, eine großer Bulle steht ehrfurchtheischend am Ufer, eine ganze Familie mit Babies macht Toilette.

Ein kleines Krokodil sonnt sich auf einem Stein, ein anderes – wahrlich ein Ungeheuer – mindestens 80 Jahre alt, wie der Skipper uns versichert – liegt reglos im Gras. Einzig und allein die Augenlider klappen manchmal kurz auf. Jedem ist klar, dass es seine Umgebung genauestens beobachtet. Auch wenn Tieren kein ethisches oder unethische Verhalten zugeschrieben werden kann, wenn ich in die Augen des Krokodils schaue, assoziiere ich unwillkürlich: bösartig lauernd.

Wer es sich nicht vorstellen kann, soll entweder an Frau Marzahn denken („Jim Knopf und die Lokomotive“) oder an jene Szene aus „Herr der Ringe“, in der die Zwerge und die Gefährten den Drachen versehentlich wecken.

Zahllose Kingfisher, Störche, Kraniche, persilweisse Seidenreiher, African Fish-Eagle bevölkern Himmel und Schilf.

Ein Storch zwischen den Wasserhyazinthen, die sich überall am Weißen Nil wie eine Plage ausbreiten.

Und natürlich die Nilpferde, die sich träge im Wasser neben- und übereinander räkeln, ab und zu das Maul aufreißen. Es sind ungezählte und sie sind überall.

Kurz vor dem Wasserfall verlässt uns die Gruppe, um auf den Berg zu steigen. Der Bootskäpt‘n steuert uns beide in die Mitte des Flusses. Es ist eine stille und friedliche Abendstimmung – bei einem Bier und einer Zigarette, die der Chef den beiden Ladies genehmigt.

Auf dem weißen Nil
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