Wolkenfolgen

Reisen

Seite 19 von 26

Am frühen Samstag morgen trennen sich die Wege von Marlis und mir. Ich gehe Richtung Guntersblum, Marlis fährt mit dem Zug zurück nach Berlin.

Vorher frühstücken wir aber nochmal ausgiebig und wirklich vorzüglich im Hotel Merian.

Es war schön mit dir, liebe Marlis. Es hat Freude gemacht. Und ich kann jetzt auch WhatsApp.

Über die Krämerstrasse komme ich schnell auf meinen Weg. Ein letzer Blick zurück zur Katharinenkirche, dann liegen die Weinterassen vor mir. Sie sind  hier besonders gut sichtbar. In unterschiedlichen Höhen gibt es parallele Wege. Einmal steige ich auf dem Hang eine ‚Ebene‘ höher: So habe ich noch eine bessere Aussicht.

Die Rheinebene wird immer weiter, das eigentliche  Flussbett ist fast außer Sichtweite. In der Ferne der Odenwald. Ich bin ganz allein unterwegs. Kein Mensch begegnet mir. Nur ein Feldhase schlägt sofort Haken, als ich näher komme

Die Brombeeren sind hier reif, die Mirabellen auch,  es gibt Nussbäume ohne Zahl,  Kirsch- und Mandelbäume.

Dann irritiert mich ein funkelnagelneues Wegzeichen, das erst kürzlich angebracht worden sein kann : Lutherweg . Ein neuer Pilgerweg! Später  erfahre ich, dass der Weg die Reise des Reformators von der Fähre in Nierstein bis nach Worms abbildet. Na, dann!

Bald sehe ich Ludwigshöhe unter mir. Nicht das an der Haardt, das ist noch weit entfernt. Aber Guntersblum ist bereits nah – und dabei ist es erst Vormittag!

Bald liegt eine meterhohe Löss-Abbruchkante vor mir und eine Streuobstwiese an der Sasselbach mit Speierlingsbäumen. Wie ich auf den Infotafeln lese, ist die Baumart sehr selten, hat sehr hartes Holz und wird zum Kelterbau verwendet. Tja, lesen bildet!

Eine gemauerte Quelle lädt zu Rast ein.

Der Vögelsgärtenbrunnen hiess früher mal Victorsquelle nach einem Heiligen und wurde dann im Laufe der letzten beiden Jahrhunderte zuerst zur Vichel- und später zur Fechel-Quelle  (rhoihessisch für Vögel ). Zur Vogelsquelle nach Vogelbach ist es jetzt nur noch einen „Katzensprung“von 13 Tagen!

Durch einen wunderschönen Hohlweg, wie er typisch für Rheinhessen ist, laufe ich auf Guntersblum zu. Und staune dort über eine wunderliche Kirche mit orientalischem Flair. Nein keine Moschee. Die Architektur der Sarazenenturm- oder Heidenturmkirchen mit zwei Türmen, streng geometrisch und mit achteckigen (!) Aufbauten haben Kreuzritter um die erste Jahrtausendwende nach Rheinhessen gebracht. Einer der Türme ist noch von 1100,  der andere wurde im 30jährigen Krieg zerstört und später rekonstruiert.

Es gibt noch 3 weitere solcher Kirchen in der Gegend.

Ich schlendere durch Guntersblum. Samstagnachmittag in Rheinhessen. Wochenende. Ab und zu werkelt jemand am Haus oder wäscht das Auto. Ansonsten Ruhe.

Am Kellerwegfest im August stapeln sich hier die Menschen. Jetzt kann man  an den wunderbaren alten Höfen, den Fachwerkhäusern und grossherrschaftlichen Anwesen in Ruhe vorbei gehen. Der Ort hat etwas Südländisches mit dem hellen Bruchsteinmauerwerk, dem Oleander, den blühenden Schlingpflanzen. Dazu trägt auch bei,  dass nicht alles auf Schickimicki getrimmt ist. Man spürt die Zeit und die Geschichte des Ortes…

Ich wohne und esse im Landhotel Weinhof. Ein Paar, das die Welt gesehen hat, baut sich in alten Gemäuern eine neue Existenz auf. Ich esse traumhaftes Lamm aus der Hüfte mit Ratatouille und Polentaplätzchen. Dazu einen Guntersblumer Spätburgunder.

Aber zu den Übernachtungs- und Restaurantbesuchen auf meiner Wanderung gibt es später Extra was zu lesen. Dann nämlich, wenn irgendwo in Rheinhessen das WLAN funktioniert und ich mein Tablet nutzen kann…

Schlappe 10 Kilometer bin ich heute gelaufen. Morgen wirds anstrengend!

 

 

„Man kann gewisse Dinge nicht erfinden, die die Natur gemacht hat“…

Zum dritten Mal gehe ich den Weg von Bodenheim nach Oppenheim. Jedes Mal in anderer Besetzung: Letztes  Jahr im Frühjahr mit Hubert, Dagmar und Dieter – unsere letzte gemeinsame Wanderung mit Hubert. Dann im Spätsommer 2016 mit Annette – das war auch eine Erinnerungswanderung.  Jetzt mit Marlis. Und dreimal habe ich mich an denselben Stellen verfranst: Vor Nackenheim und in Nierstein. Das liegt nicht an mir, sondern an der unachtsamen und/oder fehlenden Markierung. Und daran, dass der Weg ordentlich nur von Oppenheim nach Bodenheim markiert ist. Niemand kommt wohl auf die Idee, dass jemand auch andersrum gehen könnte. Meine Bitte an die Verantwortlichen: Überarbeitet die Markierungen auf der gesamten Teilstrecke!

Wir starten nach einem guten Frühstücķ. Bald lassen wir den alten Ortskern von Bodenheim hinter uns, laufen durch halbfertige Neubaugebiete  und sind dann mitten in der rheinhessischen Reben-und Rübenlandschaft, die sich bis zum Horizont zieht.  Im Wingert werden die  Reben  geschnitten. Da waren wir in Gonsenheim früher dran,  nicht wahr, Konrad und Klaus?

Weiterlesen

Der Rucksack

Schon erstaunlich, auf was der Mensch so alles verzichten kann. Für 16 Tage geht alles in einen 28-Liter-Rucksack.  Funktionsunterwäsche und der Gedanke, dass ich ja alles selbst schleppen muss, machen das möglich.  7,5 Kilo – mehr will ich meinem Rücken nicht zumuten. Das Gute dabei ist, wie meine Freundin Beate meint: Du musst morgens nicht überlegen, was du heute anziehen sollst.

 

Was es ist, und was es nicht ist

Nein, das ist keine Pilgerwanderung! Fast jedes Mal, wenn ich erzähle, dass ich eine längere Wanderung plane, war die Reaktion: Ach, eine Pilgerwanderung! Oder: Geht es nach Santiago de Compostella?

Es beschleicht mich das Gefühl, dass heutzutage kaum noch jemand wandert – es sei denn, es geht in die Alpen. Nein, „man“ nimmt eine Pilgerroute.   Davon gibt es jedes Jahr mehr. Allein durch die Pfalz führen 5 „Jakobspilgerwege“: ein nördlicher und ein ein südlicher Weg (von Speyer nach Hornbach), dazu eine Verbindungsroute, eine Klosterroute von Worms nach Metz, und seit neuestem auch eine von Wissembourg nach Bad Bergzabern.  Dazu eine Menge erbauliche Literatur, Krimis vom Jakobsweg, Historisches (Seriöses und Historienschinken), Kartenmaterial, Internetseiten, „Übernachtungsmöglichkeiten am Jakobsweg“….. das Pilgergeschäft blüht. Aber das war ja schon vor 1000 Jahren so. Und hilft auch der heimischen Wirtschaft. Trotzdem: Schon eigentümlich in unserer säkularisierten Gesellschaft.

Ich jedenfalls werde nicht pilgern.

Ich wandere. Suche mir Wege durch schöne Landschaften. Meide Straßen. Genieße angenehme Übernachtungsmöglichkeiten und gutes Essen. Und wenn es mir zuviel wird, nehme ich auch mal den Bus.

Auf der Route bleibt es nicht aus, dass ich auch auf markierte Wege mit der „Muschel“ treffe: Von Worms bis Wachenheim an der Pfrimm verläuft heute die „Klosterroute“, die früher mal Nibelungenweg hieß. Und von Lambrecht bis nach Vogelbach gehe ich die Nordroute des Pfälzer Jakobsweges. Das hat seinen Grund: Denn in meinem Heimatort liegt die älteste Kirche der Westpfalz, eine Simultankirche, ein spätromanisches Juwel, das von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Hier entlang des Pfälzer Bruchs führte der Jakobsweg . Auch deshalb, weil das schon bei Kelten und Römern ein bedeutender Verkehrsweg war. Die Kirche ist den Heiligen  Jakobus und Philippus geweiht, aber viel wichtiger ist, dass Hubert und ich dort geheiratet haben. Auch Florian wurde dort zusammen mit Geza getauft.

Deswegen ist meine Wanderung auch ein Weg zurück. 1974 hat mich mein Vater zum Studieren nach Mainz gefahren. Mainz war für mich eine Großstadt – heute denke ich da etwas anders drüber -, aber wenn jemand aus einem 1.300-Seelen-Dorf kommt, 18 Jahre alt ist und über Kaiserslautern und ein paar Besuche in München noch nicht so viel städtisches Leben gesehen hatte, war Mainz –  jedenfalls in den 70er Jahren  – schon etwas Besonderes. Nach über 40 Jahren, in denen ich jetzt in Mainz lebe, ist mir die „Großstadt“ von einst vetraut geworden.  Oft denke ich: Mainz ist ein Dorf! Kein Einkauf, kein  Theaterbesuch, keine Veranstaltung, ohne dass ich  Bekannte treffe.

Zeit, sich auf den Weg in die Heimat zu machen.

Auf Wiedersehen Südafrika

 

dscn8882

Es ist kurz nach 16 Uhr und wir sitzen bereits am Flughafen.

 

Gestern noch eine anstrengende Wanderung bei herrlichstem, aber schweißtreibendem Wetter in dieser unbeschreiblich eindrucksvollen und friedlichen Berglandschaft. Allerdings sind wir auf dem Rundweg umgedreht, nachdem wir bereits  dreiviertel der Strecke hinter uns hatten: Die Schlucht, die wir runtergestiegen sind, wurde immer schmaler, dann sollten wir auf einer Hängeleiter die schmalste und steilste Stelle bewältigen. Ich fühlte mich einfach nicht fit genug, und Beate war auch nicht sonderlich motiviert, ein Risiko einzugehen. Also haben wir abgebrochen und sind alles wieder hoch geklettert.

Manche Wege kann man nicht zu Ende gehen…..

Heute morgen war alles vernebelt, man hat die Hand vor den Augen nicht gesehen. Was hatten wir für ein Glück mit dem Wetter!!

Die Fahrt nach Johannesburg ging viel schneller als erwartet – mit einer Ausfahrt Frankfort und einem Zwischenstopp in Heidelberg, einem kleinen, ruhigen Provinzstädtchen.

17 Tage waren wir unterwegs in einem kleinen Teil Südafrikas in so unterschiedlichen Landschaften: Savanne, Tropen, Hochgebirge.  Die Eindrücke werden noch lange nachwirken.

 

Von 0 auf 2000: Drakensberge

Dass die letzten Tage unserer Reise noch einmal mit einem solchen Höhepunkt aufwarten würden, hatte ich nicht für möglich gehalten. Relativ zeitig sind wir morgens von der Küste abgefahren. Es war so schwül und heiß, dass selbst die Affen in Durban ihren Durst an den Trinkwasservorrichtungen löschte , wie wir in der Zeitung lasen.

dscn9959

Viktorianisches PIETERMARITZBURG: Selbst Hortensien gibt es.

Wir kamen gut durch den morgendlichen Verkehr in Durban dank einer teils sechsspurig ausgebauten Autobahn. In großen Serpentinen ging es dann vom Meer hinauf auf das Hochplateau, zusammen mit Hunderten von Lastern. Die N3 ist die direkte Verbindung der Hafenstadt mit Joburg und dementsprechend verkehrsreich.

Stopp machten wir in Pietermaritzburg, einer Provinzstadt, in der Ghandi als Vertragsarbeiter gelebt hatte. Hier hat er erstmals den gewaltfreien Widerstand erprobt, als ihm als Inder ein Platz in der Bahn verwehrt worden war.

Die Stadt hat noch einige viktorianische Gebäude und eine Menge martialischer Denkmäler aus dieser Zeit. Die Engländer standen den Deutschen wahrlich in nichts nach. Aber der eigentliche Grund unseres Stopps war, dass unsere mitgenommen Krimilektüre genau hier spielt.

Über Harrisburg ging es dann in die Drakensberge durch Phuthaditjhaba, ehemaliger Verwaltungssitz eines Homelands. Die Stadt findet kein Ende. Wie ein in Unordnung geratenes Spinnennetz liegt sie in der Landschaft. Wir fuhren 30 Kilometer durch die Stadt, lauter kleine Häuser, Baracken, Märkte, Schulen.

Schon eine ganze Weile waren wir parallel zu der höchsten Gebirgskette Südafrikas mit ihren bizarren Felsformationen und Gipfeln über 3000 m gefahren.

dscn0110

Doch nachdem wir endlich aus der Stadt raus sind, geht es hoch in den Royal Natal National Park der nördlichen Drakensberge. Es ist unglaublich: Unsere Lodge liegt mitten im Park auf einer Hochebene auf 2000 m. Von unsrem wunderschönen Chalet blicken wir direkt auf das „Amphitheater“ , eine sichelartige langgestreckte Felswand. Wie mit grünem Samt überzogen schimmern die Berghänge in der Sonne. Wasserfälle, Blumenwiesen, Adler: Eine Hochgebirgswelt, wie ich sie so noch nie gesehen habe.

dscn0012

Und von unserem Standort aus haben wir solch einen weiten Blick. Es ist, als schaute man vom Weltraum aus auf die Erde.

dscn0089

Es ist so still. Man hört nur das leise Rauschen eines weiter entfernten Wasserfalls und die Vögel.

Abends afrikanischer Sternenhimmel mit Milchstraße. Der Versuch, auch das zu fotografieren, scheitert. Dafür klappt es aber mit dem Sonneaufgang.

dscn0060

Das Wetter kann besser nicht sein, sowohl am Ankunftstag als auch heute morgen: Der klare Tag verlockt zu einer Gipfelwanderung. Was wir auch tun. Es ist nur schön! Wenn das Wetter so bleibt, erleben wir morgen einen wunderbaren zweiten Wandertag als Abschluss unsere Reise.

 

 

 

 

Beton, Haie und eine Horde voller Affen

dscn9948Wir sind gegen Mittag in dem Badeort Umdloti nahe Durban angekommen. Es ist schwül, aber stürmisch, meterhohe Wellen. Nach der kilometerlangen Sandküste weiter nördlich bei den Wetlands, liegt Umdloti an einer Steilküste. Ich kann nur noch erahnen, wie dies früher einmal ausgesehen hat  – mit Regenwald an den Abhängen bis zum  Strand. Jetzt ist der Steilhang mit Ferienapartements zugebaut. Alle Fenster zum Meer. Viele dieser Betonbunker“ sind zu verkaufen. Der Ort hat wohl seine besten Zeiten hinter sich. Unsere Unterkunft  – ebenfalls direkt am Meer und am Ende der langen Strandstraße  – gehört noch zu den weniger häßlichen: ein wenig wie Motel One, aber mit einem fantastischen Blick aufs Meer. Vom Balkon aus sind die Haie -wenn man so gut wie Beate sieht –  mit blossem Auge zu erkennen.

Das Meer tost und rauscht. Länger als zwei Tage wäre diese Geräuschkulisse zusammen mit der tropischen Schwüle nicht auszuhalten. Wenn Kelsterbach hier liegen würde, hätte sich schon lange eine Initiative gegen Flutlärm gebildet (Joke!)

Während wir ins Meer schauen, über die endlose Weite, das ewige Auf und Ab sinnieren, während wir die Schiffe auf der Meeresstraße vor uns zählen und darüber nachdenken, welches Schiff wann am Horizont hintenrunter kippt  – und wo es dann landet – , klaut ein frecher Affe Beates Tabakbeutel. Gott sei Dank lässt er ihn einen Balkon weiter wieder fallen – so dass das gute Stück wieder zu seiner Besitzerin zurück kann.

Später geht es mit der Affenhorde um das Hotel aber erst richtig los: Sie kämpfen miteinander. Das Kriegsgeheul übertönt sogar die Meeresbrandung. Sogar herumliegende Kieselsteine werden als Waffen benutzt. Erst die „Schüsse“ aus der Wasserpistole des Hotelbesitzers gebietet den Streitenden Einhalt. Waffenstillstand.

Am frühen Abend gehen wir 2 Kilometer in die „Ortsmitte“ zum Essen. Vorbei an Anglern, die ihre Ruten bei Flut auswerfen. Das beste Restaurant im Ort liegt direkt über einer großen Tankstelle , dem Ortszentrum. Etwas ungewöhnlich für deutsche Verhältnisse, aber der Blick hinaus aufs Meer und das Essen sind vorzüglich.

 

Im Tal der Geier und Hippos im Dutzend

Eigentlich dachte ich,  nach dem Krüger sei mit den Tieren Schluß. Doch der Hluhluwe-Imfolzi-Park, zu dem wir wieder mal um kurz vor 5 Uhr aufbrechen, ist landschaftlich der reizvollste und der älteste Südafrikas. Die vielen Hügel geben immer wieder neue Ausblicke frei. Atemberaubend. Büffel, Nashörner, Kudus, Giraffen und – ein Baum mit Geier.dscn9688

dscn9681

Und weil der Tag lang ist, wenn man in der Früh auf den Beinen ist, haben wir dann noch am Nachmittag eine Fahrt im Delta gemacht.  Und dabei ein grosses Spektakel erlebt: Eine Nilpferdherde – ein Bulle und sein Harem mit Kindern  – bei der Erziehungsarbeit. Während der Vater sich um rein gar nichts stört,  zeigen die Mütter den Kindern,  wie man kämpft, taucht und um sich spritzt.

dscn9814dscn9808

dscn9859

 

 

 

 

Alter schützt vor Torheit nicht

Nach ca.350 Kilometer durch die atemberaubende Bergladschaft von Swaziland sind wir in dem tropischen, 34 Grad heißen St.Lucia gelandet. Das Städtchens am Indischen Ozean ist beliebter Ausflugsort für Südafrikaner. Angeln, baden, relaxen ist angesagt. Wie St. Lucias stelle ich mir eine amerikanische Kleinstadt vor. Adrett, alles da, alles Laden- und Restaurantketten, in dem Spar-Markt das meiste abgepackt in Plastik. Eine Hauptstraße. Nur unsere Lodge ist anders: Ein Regenwaldgarten, über den die Zimmer über Holztreppen zu erreichen sind. Mit Affen, Vögeln, Fischen in großen Aquarien und einem Wasserlauf. Sehr freundliche Gastgeber. Gerade sitze ich um 9:00 am Abend irgendwo in einer Gartennische. Es grillt und zirpt und kräht und klappert. Die Tiere der Nacht.

dscn9465

Halt. Es ist noch was ganz anders: Gerne wollten wir in ein nahe gelegenes Lokal an der Deltamündung laufen – durften aber nicht. Die Hippos steigen abends aus dem Wasser und spazieren durch die Straßen. Zu gefährlich. Auch Warnschilder weisen darauf hin. Leider haben wir trotz gezückter Kamera auf der Heimfahrt kein Nilpferd gesichtet. Wir sahen sie nur vom Restaurant aus, als sie vom Fluss an Land schwammen.

dscn9482

Wieder liegt ein ereignisreicher Tag hinter uns. Eine tolle Fahrt ohne Guide in die Wetlands, UNESCO-Weltkulturerbe. Regenwälder, Salzwiesen, rote Dünen wie in der Kalahari, Büffel, Zebras, Kudus. Fantastische Ausblicke auf Seen.

dscn9536

Und den Indischen Ozean, den wir endlich erreicht haben.

dscn9573

Der Sand ist zu heiß zum Laufen, die Brandung ist heftig, die Wellen hoch. Es verlockt zum Schwimmen. Ich sage Beate, dass ich nur mal kurz die Füße ins Wasser strecke.

dscn9526

Wie oft habe ich zu Florian gesagt: Schwimm nicht zu weit raus, die Wellen sind hoch, es ist Ebbe es ist gefährlich! Und dann gehe ich aus der ersten flachen „Badewanne“, in der auch Kinder plantschen, laufe durch die erste Welle, die mir bis zu den Hüften geht, und erwische die zweite Schaumkrone (oder sie mich). Sie ist heftig, zieht mich raus.  Aber zwei gutaussehende junge Männer helfen mir.  „The waves are no fun“, sagte eine Surferin, die mir entgegenkam. Stimmt. Und: Alter schützt vor Torheit nicht.

 

 

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »

© 2025 Wolkenfolgen

Theme von Anders NorénHoch ↑