
Heute ist mein Ruhetag. Und während es draußen ununterbrochen regnet, liege ich hier sehr kuschelig im Bett in einem ehemaligen Bauwagen. Durch Bleiglasfenster kommt das Tageslicht, ein Gründerzeit-Vertiko, zwei Biedermeierstühle und ein kleiner Tisch machen mein Tiny-Haus komplett. Ich bin im Kleegarten in Heldra. Der Gutshof ist der Stammsitz von August-Hermann Francke, dem Begründer der Franckeschen Stiftung in Halle.
Vielleicht weil ich noch vor ein paar Jahren in Halle, wo die Erziehungswissenschaften der Universität auf dem Gelände der Franckeschen Stiftung untergebracht sind, eine Tagung mitgestaltet hatte, habe ich mich bei meiner Wanderplanung für den Gutshof entschieden.


Als ich dort ankam, war ich erst einmal sprachlos. Ein riesiges Areal in der Mitte des Ortes mit kleinen und größeren liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern. Auf dem großen Innengelände stehen auf einer Wiese bunte Bauwagen. Ich bin entzückt. Leider bin ich ganz allein auf dem Gut. Aber bald nachdem ich den Besitzer, Dr. Pippart, angerufen habe, kommt ein älterer Herr aus dem Dorf – wohl so etwas wie der gute Geist des Gutshofes, zeigt mir die Zimmer – alle nur mit Antiquitäten und Raritäten eingerichtet, die Wände voll von Kunst – und auch den Bauwagen. Genau dort möchte ich meinen Ruhetag verbringen.

Wenig später ist auch der Hausherr da. Der 77ährige, immer noch praktizierende Landarzt, hat zusammen mit seiner Frau und vielen – vor allem jungen – ehrenamtlich tätigen Dorfbewohnern das Anwesen 1999 vor dem Verfall bewahrt und dafür u.a. den Deutschen Fachwerkpreis erhalten.
Dr. Pippart bringt Kuchen mit und kocht Kaffee. An Werktagen hat er eigentlich geschlossen und deswegen auch kein Personal. Ich esse an einem großen Holztisch neben der Küche. Die Küche ist übrigens das einzig Moderne im Haus.
Dr. Pippart erzählt von den Jahren,als er mit seiner Frau, den Dorfleuten und Handwerkern dieses Anwesen fachgerecht restauriert hat. Ich kann nur Staunen.
Dann möchte er wissen, was ich abends essen will. Er will kochen, weil die zweite Gaststätte im Dorf auch geschlossen hat.
Soviel Mühe ist mir fast unangenehm. Aber es kommt noch ein zweiter Gast. Am Abend sitzen die Pipparts und ihre beiden Gäste bei einem sehr guten Weissburgunder von der Unstrut, essen Pasta, Schweinelendchen mit frischen Pilzen und erzählen Geschichten aus dem Leben.
Wie kann ein Tag besser ausklingen?
 Am nächsten Tag regnet es nicht! Stattdessen wieder eine wunderschöne Etappe bei idealem Wanderwetter (das ist dann häufig leider kein günstiges Fotografier-Wetter). Schnell bin ich morgens „zurück auf der Tour“ am Iftaer Baumkreuz. Hier kreuzen sich die B7 (Eisenach und Kassel) und die ehemalige Grenze. Ziemlich in der geografischen Mitte Deutschlands wurde hier 1990 begonnen, ein Baumkreuz zu pflanzen: Eine dreireihige Eschenallee auf dem ehemaligen Todesstreifen und eine Lindenallee an der B7. Jedes Jahr im November kommen Menschen hierher, um weitere Linden zu pflanzen. Richtung Eisenach ist die Allee fertig gestellt. Die nach Kassel ist „noch im Bau“.
Am nächsten Tag regnet es nicht! Stattdessen wieder eine wunderschöne Etappe bei idealem Wanderwetter (das ist dann häufig leider kein günstiges Fotografier-Wetter). Schnell bin ich morgens „zurück auf der Tour“ am Iftaer Baumkreuz. Hier kreuzen sich die B7 (Eisenach und Kassel) und die ehemalige Grenze. Ziemlich in der geografischen Mitte Deutschlands wurde hier 1990 begonnen, ein Baumkreuz zu pflanzen: Eine dreireihige Eschenallee auf dem ehemaligen Todesstreifen und eine Lindenallee an der B7. Jedes Jahr im November kommen Menschen hierher, um weitere Linden zu pflanzen. Richtung Eisenach ist die Allee fertig gestellt. Die nach Kassel ist „noch im Bau“.











































