Der Brandgeruch liegt immer noch in der Luft. Auf dem Weg in den „Zipfel“ des Caprivi wollen wir 2 Naechte in der Nkasa Lupala Lodge, direkt am gleichnamigen Park (frueher Mamili-Park) Station machen, dort, wo Namibia wie eine Halbinsel nach Botswana hineinreicht.
Das Camp liegt tatsaechlich abseits der Strassen – und wir muessen 11 Kilometer durch teilweise tiefen Sand hinein in den Busch fahren (Hubert scheint das Spass zu machen, ich bin ein wenig panisch!)
Bereits auf dem Weg sehen wir kleine Feuerherde. Da sind wir aber noch ganz zuversichtlich. Die Lodge selbst – ein oekologisches Vorzeigeprojekt, geleitet von einer jungen italienischstaemmigen Familie mit Kleinkindern, liegt idyllisch an einem der vielen Seitenfluesse des Linyanti, die hier ein „kleines Okavango-Delta“ bilden.
Von der erhoehten Terasse sehen wir jetzt mindestens 6 Brandherde. Die Gemeinden in Namibia und Botswana fackeln auch in den Parks das alte Gras kontrolliert ab, damit das neue Platz hat. Ich will jetzt nicht darueber urteilen, ob das sehr sinnvoll ist – es sei hier Tradition, sagt man uns.
Dann entfacht der Wind das Feuer. Die Flammen werden immer hoeher, die Feuerwand vor uns breiter. Der Lodge-Besitzer ist fuer kurze Zeit auch beunruhigt, weil es sein koennte, dass das Feuer „ueber den Fluss springt“: Er schickt seine Leute mit dem Mokoro zu den riskanten Sellen. Aber die Gefahr ist gebannt. Ich hatte mich allerdings schon abfahrtbereit gemacht.
Dann fragt uns der Familienvater, ob wir mit zum Fluss wollen, zum Feuer, um die Voegel zu beobachten. Tausende- vor allem die Beet-Eater – sind dort durch das Feuer aufgescheucht. Es ist fuer sie Todesgefahr und Festmahl zugleich, denn hier gibt es jetzt Insekten in Huelle und Fuelle.
Ich fotografiere Voegel und Feuerwand. Ein zwiespaeltiges Gefuehl, weil von der Situation auch eine gewisse Faszination ausgeht.
Abends sitzen alle Gaeste und die Lodge-Mitglieder an einer langenTafel auf der Terasse zum Essen. Vor uns leuchten in der afrikanischen Nacht glutrot die Brandherde entlang der anderen Flussseite. Ich schlafe schlecht diese Nacht, obwohl das Zelt sehr gemuetlich ist.