Dass ich dieses Jahr noch einmal zu Fuß auf dem Grünen Band unterwegs bin, das heißt, dass ich es jedenfalls versuche, war eigentlich im November letzten Jahres kaum vorstellbar. Eine Routine OP am Meniskus war aus dem Ruder gelaufen und ein kaputtes Knie das Resultat. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Und jetzt bin ich zusammen mit meiner Nichte Julia unterwegs von Duderstadt Richtung Harz Wir werden sehen, wie weit uns die Füße tragen und mein Knie hält.
Heute jedenfalls ist erst einmal Relaxen angesagt im Wellnesshotel Teistungenburg. Zu Vorzeiten im 13. Jahrhundert stand hier ein Kloster der Zisterzienserinnen. In den Bauernkriegen und im 30jährigen Krieg wurde das Kloster zerstört und geplündert, die Nonnen flüchteten nach Duderstadt. Erst Anfang des 18. Jahrhunderts begann der Neuaufbau. Doch bereits ein knappes Jahrhundert später wurde das Areal im Zuge der Säkularisierungswelle unter Napoleon verkauft (Duderstadt war damals Verwaltungszentrum des Departement Harz).
Und damit nicht genug: Als nach dem Grundlagenvertrag 1972 in Teistungenburg ein „kleiner Grenzverkehr“ eingerichtet wurde, ließen die DDR-Behörden das Kloster schleifen. Sie hatten Angst, dass sich dort Flüchtlinge verstecken könnten.
Heute stehen nur noch die Klostermauer, die einen Hinweis auf die ehemaligen Ausmaße der Anlage gibt, und der Rinderstall – heute Tagungshaus.
Ansonsten ist nicht mehr Beten und Arbeiten angesagt, sondern Entspannen und Relaxen. Temporär mutantur….
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