Noch bleibt die Narbe quer durchs Land.
Nach Jahr und Tag wird Erde, Sand,
Gebüsch und Gras darüberziehn
und sie dem Auge bald verbergen.
Hier sollen nie mehr Menschen fliehn
und niemals wieder Tränen fließen
und nie mehr Mauern stehn – und Schergen
nie wieder unser Blut vergießen
auf streng geheime Schießbefehle.
Die Schnitte aber in die Seele
vernarbten nicht. Aus dem Gelände
sind Turm und Graben und sind Wände
und Flucht so leicht nicht wegzuschieben.
Was gestern hier war und was drüben,
berührt heut weder Fluß noch Strand,
und von dem Risse quer durchs Land
ist eine Narbe nur geblieben.
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