Tann hat gleich 3 Schlösser – ein rotes, ein gelbes und ein blaues. Bedeutet 3 unterschiedliche Bauepochen, aber auch drei Linien des Adelsgeschlechts derer von Tann. Weil Eberhard von Tann ein Freund Luthers war, wurde die Gegend um Tann evangelisch und führte 100 Jahre Krieg gegen die Äbte von Fulda. Bis heute ist die Region evangelisch, obwohl der Landkreis Fulda als erzkatholisch gilt.
Auch das Stadttor erbaute jener Eberhard, durch das Soldaten aller Länder gezogen sind. Nur die Amerikaner scheiterten 1945: Sie blieben mit dem Kanonenrohr ihres Panzers am Rundbogen hängen.
Am Schlosspark vorbei gehe ich über eine Ulster-Brücke und dann hoch zu Kühen, Schafen, Ziegen und dem Hahn auf dem Mist.
Wieder kommt mir die Gegend wie aus der Zeit gefallen vor. Kleine Orte wie Günthers oder Neuswarts liegen in der Flurlandschaft, wo ich zum ersten Mal auch – noch sehr niedrig stehende Mais- und Gerstenfelder sehe. Ich überquere die Landesgrenze Hessen – Thüringen und bin wieder auf dem Plattenweg. Aufwärts geht es jetzt bis zur Wüstung Selenhof, der wie so viele Gehöfte in den 70er Jahren, abgerissen wurde wegen seiner Nähe zur Grenze. Nur ein Gedenkstein, den die Nachfahren errichteten, erinnert noch daran. Jetzt ist es ein friedlicher Ort zum Rasten mit Blick auf die Kuppeln der Rhön.
Ich gehe durch Buchenwälder und auf Panoramawegen, wechsle zwischendurch immer mal wieder die Landesgrenzen und sehe plötzlich, am ehemaligen Schlagbaum zwischen der Bundesrepublik und der DDR, mein Etappenziel vor mir liegen: den kleinen Ort Reinharts. Aber statt den direkten Weg zu nehmen, „drehe ich noch eine Runde“, steige auf dem Kolonnenweg zum Alten Berg hoch und komme am westlichsten Punkt der ehemaligen DDR vorbei.
Dann erst geht es nach Reinharts runter, wo meine kleine Enkelin mit den Eltern ein paar Tage Ferien auf dem Wassermannshof machen. Der ist mit seinen vielen Tieren ideal für „Ferien auf dem Bauernhof“. Und in den sehr geschmackvoll eingerichteten Ferienwohnungen im alten Fachwerkgemäuer kann auch ich es gut aushalten. Deswegen gönne ich mir nach einer Tagesetappe von 22 Kilometern einen Ruhetag.
Liebe Barbara, schade, dass meine Beine nicht mehr so können wie Deine. Wäre gerne mit Dir gelaufen. Die Rhön ist so eine wunderbare Landschaft und durch den kurzen Trip mit Dir haben wir sie sehr schätzen gelernt. Und Deine Berichte vertiefen noch diesen Eindruck. Wieso fahren wir denn immer in die Ferne, wenn das Gute hier so nahe liegt. Wir kommen wieder, schöne Rhön. Gruß aus Gonsenheim Dagmar und Dieter
Liebe Barbara, Du hast Dich also wieder auf den Weg gemacht, großartig. Ich bin gespannt, wie weit Du diesmal kommst. Liebe Grüße Helga
Ich bin auch gespannt…..
Heute war „Dieters Tag“. Ich habe ganz viele Photos von Point Alpha für ihn geschossen.