Anders als vor einigen Jahren in Ruanda, wo ich mit Hubert zusammen das erste Mal Gorillas im Virunga-Park beobachtet hatte, wird das Tracking in Uganda zelebriert.
In Ruanda sind wir im Morgengrauen zum Treffpunkt gefahren, wurden in Gruppen aufgeteilt und los ging es, zuerst mit dem Auto und dann ein kleines Stück den Berg hinauf zu Fuß.
Hier, am Tracking-Treffpunkt in Buhoma, am Eingang es Bwindi-Nationalparks, werden alle Besucher*innen erst einmal eingestimmt.


1. Akt: Die Frauengruppe eines Projektes in der Nähe tanzt, singt und trommelt mit sichtlicher Begeisterung.
2. Akt: Der Chefranger hält eine Rede. Es ist ein ugandischer Obama, der mit allen rhetorischen Finessen uns Tourist*innen versichert, wie wichtig für den Schutz des Parks und der Gorillas und überhaupt der gesamten Region seien, da ein Teil der Einnahmen auch der Bevölkerung zugute käme. Hätte er mit „Yes, we can“ geendet, hätte es mich nicht gewundert. Er war einfach genial.
3. Akt: Wir werden in Gruppen eingeteilt, die den Gorilla-Familien entsprechen, die habituiert sind. Es gibt Tiergruppen , die einfach zu erreichen sind, solche, zu denen man etwas länger laufen muss, und solche, deren Besuch beschwerlich ist. Wir kommen in die mittlere, müssen aber erst über eine halbe Stunde mit dem Auto fahren. Die Ranger wissen, in welcher Gegend sich die Gorillas am Tag zuvor aufgehalten hatten, haben dort „Späher“ postiert, die den ständig wandernden Tieren folgen und über Handy und Walkie-Talkie Mit uns in Verbindung stehen. „Unsere Gruppe“ ist ziemlich schnell unterwegs gewesen, und wir müssen deshalb nochmal einen Umweg fahren.


4. Akt: Wir kommen mit unserem Auto in einem Dorf an – Beate und ich haben den Guide in unserem Auto mitgenommen. Dort warten schon Jugendliche darauf, unsere Rucksäcke tragen zu können. Wollten wir eigentlich nicht, bis uns klar wurde, dass dies eine Einnahmequelle für das Dorf ist. Also doch! Beate bekommt einen Jungen zugeteilt, ich ein 16jähriges Mädchen, sehr zart und grazil. Es sind noch Ferien, deshalb können beide für Ihre Familien etwas verdienen.
Und dann geht es los.