In den ersten paar Minuten war ich etwas enttäuscht: die Chimps sassen ganz oben auf einem hohen Fikus und waren nur schwer zu erkennen. Ein Alter beobachtete uns, eine Chimpansenmutter auf einem Ast schlenkerte ihr Baby mit ihren langen Armen wie eine Schleuder durch die Luft.
Wir sind auf Chimpansen-Suche im Kibale-Forest, in dem sich die weltweit größte Dichte von Affen befindet. 2 Familien leben in dem Areal, Touristen-Attraktion auf dem Weg zum Queen-Elisabeth-Park.
Bis wir beim Fikus-Baum angekommen waren, sind wir mit einer kleineren Touristengruppe etwa eine Viertelstunde auf einem Pfad im Regenwald gegangen. Der Ranger hat in diesem feucht-warmen Klima ein ziemliches Tempo vorgelegt. Nach einem längeren Stopp am „Affenbaum“, bei dem ich auch Bekanntschaft mit riesigen schwarzen Ameisen mache, folgen wir einer Gruppe Chimpansen ins Dickicht. Es geht über Stock und Stein, zwischen Lianen und Schlinggewächsen hindurch. Ich bin froh, dass ich meine Wanderschuhe anhabe, denn das Gelände ist stellenweise sehr schlammig.
Allein diese „Verfolgungsjagd“ ist bereits ein Erlebnis. Dann sehen wir die Gruppe unter und an einem Baum. Eine alte Chimpansen-Dame nagt unentwegt am Stamm, dessen Rinde kaum noch vorhanden ist. Dabei schlingt sie Ihre Arme um den Baum, dreht sich langsam und schaut aber auch immer mal wieder kritisch zu uns: Jetzt sind die schon wieder da!
Eine Mutter mit Baby sitzt in sicherer Entfernung, das Kind ganz nah bei sich. Ein junger Chimpanse toĺlt ständig hin und her, steht uns für ein paar Minuten „Modell“, frisst, spuckt das nicht Verdaubare aus, klettert hoch, um sich dann zum nächsten Baum zu hangeln und wieder bei der Mutter am Boden zu landen. Kids eben.
Wir sind so nahe bei den Tieren, dass wir die Gesichter erkennen können. Das des Babys ist rosa und wirkt uralt.
Auf dem Rückweg sitzt plötzlich „der Präsident“ direkt vor uns auf dem Pfad. Massig und mächtig wie ein kleinerer Gorilla. Erst nachdem er die Gruppe eingehend beobachtet hat, gibt er den Weg frei: Feierabend.
Auch wenn diese Chimpansenfamilien an Menschen gewöhnt sind, auch wenn die Ranger im Vorfeld vielleicht etwas übertreiben, wenn sie betonen, dass es nicht sicher sei, ob wir Chimps zu sehen bekämen – es war ein eindrückliches Erlebnis, dies Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen.
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