Sonntag morgen auf einer „Straße“ durch Bananenplantagen. „Straße“ bedeutet nach deutscher Norm, Wirtschaftsweg, der wegen zu vieler Schäden nicht mehr befahren werden kann. Wir balancieren unser Auto auf den schmalen Graten zwischen Gräben und an Fußgängern, Boda-Boda-Fahrern und Radfahrern hindurch. Kinder fahren auf selbstgemachten Holzrädern – Jörg hätte seine Freude daran – , Jugendliche stehen in Grüppchen zusammen. Viele sind unterwegs zum Gottesdienst, im Sonntagsstaat mit Gebetbuch in der Hand.
Die Kinder winken uns zu, die Frauen reagieren sehr zögerlich, die Männer werfen begehrlich Blicke – auf unser Auto.
Es ist eine enge Welt hier, die hohen Bananenstauden links und rechts geben den Blick nicht frei.
Wir machen eine kurze Pause und kommen mit einer jungen Frau ins Gespräch. Ihre Kleidung ist eher ärmlich. Wem denn das große Haus hinter ihr gehöre, und wem die Plantagen? „Mir. Uns gehört die ganze Plantage.“.
Ich werde das Gefühl nicht los, dass sie sich einmal im Leben wie eine Königin fühlt.
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