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…und sie pflanzten ein Mahagoni-Bäumchen

... und sie pflanzten ein Mahagoni-Bäumchen

Wir sind nach einer Fahrt von da. 5 Stunden im Bugoma-Forest, einem Regenwaldgebiet zwischen Hoima und Fort Portal, das in keinem deutschsprachigen Reiseführer Erwähnung findet. Eigentlich sollte es nur ein Zwischenstopp sein, weil uns die Fahrt von den Murchison Falls zum Kibale Forst und den Schimpansen zu weit und zu anstrengend war.

Die Übernachtung in der Jungle-Lodge wurde weit mehr als eine kurze Rast. Die mitten Wald und doch nahe der Piste gelegene Unterkunft mit im Wald versteckten Safarizelten auf Stelzen ist Teil eines Projekts. „The Association for the conserveration of Bugoma Forest“ versucht mit Umweltbildung in der Region, einer Baumschule zur Aufforstung des Regenwaldes, Patrouillengängen zum Schutz der dort lebenden Schimpansen und der Entwicklung von Eco-Tourismus den kostbaren Regenwald zu bewahren. Eine Projektkonzept also, in dem verschiedene Aktivitäten aufeinander abgestimmt sind. Mein altes Projektherz schlägt bei dieser Herangehensweise Purzelbäume vor Freude: Das passt!

Die jungen Menschen, die auf der Lodge arbeiten, stehen für Ihre Sache ein. Sie organisieren auch Protestveranstaltungen gegen illegales Abholzen, Korruption und Wilderei.

Und sie verstehen etwas von Gastfreundschaft, denn sie lesen uns jeden Wunsch von den Lippen ab.

Abends sind wir allein bei einem Candlelight-Dinner auf der Terrasse, das Essen (5 Gänge) ist vorzüglich, das Frühstück am nächsten Morgen das beste bisher.

Am Nachmittag unternehmen wir einen kleinen Spaziergang durch den Wald. Ein kundiger junger Ugander führt uns ein in die Fauna und Flora des Regenwaldes, zeigt uns die Stellen, an denen Bäume illegal gefällt wurden („Mafia“) und führt uns auch voller Stolz in das „nursery bed“ mit ungezählten kleinen Sprösslingen.

Ich denke an den Arzt aus Camus‘ Pest. Es ist eigentlich eine Sisyphos-Aufgabe. Aber die jungen Menschen hier tun es trotzdem.

Unser Guide bietet uns an, einen Baumsprössling zu pflanzen. Und das tun wir. Am nächsten Tag hat er ein Pflanzloch gegenüber unserem Zelt vorbereitet. Der Mahagoni-Baum soll an uns erinnern. Und wir sollen das Projekt auf Facebook teilen. Vernetzung und Marketing für einen guten Zweck. Ich bin begeistert. In 200 Jahren kommen wir wieder…..

1 Kommentar

  1. Meine Leser

    Liebe Barbara,
    Wie gut, dass Du so tolle Reisen machst . Diesmal in ein Land, von dem ich keine Ahnung habe und in das ich nie kommen werde. Durch Deine wie immer schönen , interessanten Berichte kann ich ein bisschen dabei sind, vielen Dank. Gruß Helga

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