Wir haben es wirklich bequem: Gegen Mittag wurden wir zum Flughafen gefahren, um mit dem Flieger nach Calamar in den Norden zu kommen. Dort stand schon der Taxi-Bus bereit, der uns ins rund 100 Kilometer entfernte San Pedro in der Atacama brachte. Wir fahren vorbei an Siedlungen für die in den Kupferminen arbeitenden Mineros und ihrer Familien hinein in die gelbgraue Wüste. Unwirklich, unwirtlich und doch faszinierend. Wir sind jetzt auf über 2000 Meter Höhe. Rechts und links Sand, Steine, Geröll, nur ab und zu ein vereinzelter kleiner Strauch. Fata Morganen. Die Strasse auf der Hochebene ist gut ausgebaut, streckenweise schnurgerade – und verführt zum Rasen. An der Seite sehen wir viele kleine Altäre, Zeichen von tödlichen Verkehrsunfällen.
Am Horizont tauchen im Dunst Vulkankegel auf, zwischen 5000 und 6000 Meter hoch.
Nach etwa einer Stunde wird es etwas grüner. Wir nähern uns der Oase San Pedro. Die Stadt in der Wüste besteht fast nur aus Adobe-Häusern, gebaut mit ungebrannten Lehmziegeln. Dank kluger Bauvorschriften sind die meisten Häuser ebenerdig. Die Strassen sind nicht alle geteert.
Irgendwie strahlt der Ort etwas Besonderes aus. Vielleicht liegt das an den beruhigend rötlich braunen Farben der kleinen Häuser, vielleicht an den hohen Gipfeln am Horizont, vielleicht daran, dass der Ort eine Oase in der unendlich erscheinenden Wüstenlandschaft ist, die ständig ihre Farbe wechselt. Vielleicht aber auch daran, dass hier Leben ist.
Denn wir sind nicht allein. Es wimmelt hier von meist jungen Touristen, die zu dieser Jahreszeit die Strassen im Ortskern bevölkern. Die Hauptstrasse ist abends so ein wenig wie die „Drosselgasse“ von San Pedro.
Man findet hier alles: Restaurants für jeden Geldbeutel, unzählige Tourveranstalter, die Ausflüge zu den Naturwundern der Wüste anbieten, Andenkenshops, kleine Lebensmittelgeschäfte, Trekkingläden, Kunsthandwerk.
Wir essen sehr gut im „Adobe“ und erholen uns langsam vom Stress des frühen Abends. Davon im nächsten Blog.
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