Auf dem Plaza de Armes in Santiago stehen zwei Monumente: ein Reiterdenkmal Pedro de Valdivias und eines neueren Datums von 1990 für die indigene Bevölkerung. Das ist so widersprüchlich. Valdivia, Konquisitator, der als Gründer Santiagos gilt, hat die ursprünglichen Bewohner unterworfen, Tausende ermorden lassen, und Ungezählte zum Frondienst gezwungen.
Die indigene Bevölkerung – die Mapuche, Ajmara, Atacemenos und eine Vielzahl weiterer Ethnien – ist im Laufe der kriegerischen Auseinandersetzungen auch in späteren Jahren immer weiter dezimiert worden. Es ist nur ein erster Eindruck, aber ich habe nicht das Gefühl, dass sich die Chilenen sehr mit den Menschen, die das Land ursprünglich besiedelten, identifizieren. Natürlich schätzen sie die jahrhundertealte Kultur der indigenen Bevölkerung, im Vordergrund aber steht wohl eher das europäisch-spanische Erbe.
Nach Valdivia ist übrigens auch eine Metro-Station benannt…

Monument für die Indigene Bevölkerung auf dem Plaza de Armas
Selbstbewusst, europäisch, intellektuell: Gemälde im Historischen Museum in Santiago