Die 2. Etappe von Aumenau nach Villmar gehen wir gemütlich nach einem ausgiebigen Frühstück an. Es sind ja nur 14 Kilometer mit wenigen Steigungen. Und da wir von Seelbach aus nicht mehr nach Aumenau absteigen, sondern durch die Felder zur Tour queren, haben wir noch einmal einen Kilometer verkürzt.
Vor Beginn der Tour habe ich meine Beinlinge ausgezogen (Fehler Nr.1) und mich nicht mit Mückenspray eingerieben (Fehler Nr.2). Das wird sich noch rächen.
Hat Buchenwald und ein grauer Himmel das Bild des ersten Tages bestimmt, so sind es jetzt am Vormittag die freie Flur, Weizenfelder, weite Ausblicke und ein strahlend blauer Himmel. Wir queren den Arfurter Bach und den Tiefenbach (muss man nicht kennen) und klettern ab und an auch kleine schmale Steige hinab. Auf dieser Etappe gibt es reichlich Bänke, die wir auch nutzen.
Es geht einen Waldsaum entlang durch höher stehendes Gras, wo mich irgend ein Vieh durch den Strumpf hindurch sticht. Der Stich entzündet sich im Lauf des Tages und plagt mich auch noch den nächsten Tag
Auf Julia haben es die Zecken abgesehen. Während Katharina und ich nur jeweils von einer erwischt werden, zählt sie abends nach 2 Tagen neun. Die Zeckenzange ist im Dauerbetrieb.
Wir wandern oberhalb der Lahn, unter uns die Marmorbrüche, für die Villmar bekannt ist. Leider ist das Museum mogs zu, wie auch alle Gaststätten in Villmar.
Aber erst einmal geht’s runter an die Lahn auf den Fahrradweg (kaum Betrieb), zur Schleuse und zur Marmorbrücke, über die wir ans andere Ufer gelangen.
Villlmar ist tiefste deutsche Provinz. Kunstblumen in den Fenstern, bayerische Balkone im Neubaugebiet, von Robotern gepflegte Rasen. Ins Neubaugebiet müssen wir. Dort war in einem Gästezimmerhaus im Souterrain ein Dreibettzimmmer frei. Frühstück gab‘s nicht.
Wir müssen ins Gewerbegebiet laufen, um zum einen im Supermarkt Wasser zu kaufen, und zum anderen in der einzigen offenen Gaststätte, einem Döner-Laden, etwas zu essen. Wir nehmen‘s mit Humor, denn es war ja eine schöne Wanderung. Und außerdem haben wir noch eine Flasche Weissburgunder, die Katharina mitgebracht hatte und die wir auf einer kleinen Terrasse leeren.
Lasst es Euch weiter gut gehen, trotz Mücken und Zecken. Petrus scheint mit Euch zub srein. Liebe Grüße!