Unser Weg hinunter nach Schierke endet im Ort direkt am „Stammhaus“ des Schierker Feuersteins – der Apotheke „Zum roten Fingerhut“. Dort nämlich hat der Apotheker Willy Drube 1908 einen Kräuterlikör entwickelt. Die „Medizin“ sollte die Kurgäste vom Magendrücken befreien. Wegen seiner rötlich-braunen Farbe nannte er ihn „Feuerstein“ – nach dem Granitfelsen, der am Schierker Bahnhof der Brockenbahn steht.
Die Idee wurde zum großen Geschäftserfolg.
Als sich die DDR in der 50er Jahren immer mehr abschottete, zog es den Schwiegersohn Druwes, ErnstGeyer, in den Westen. Dort gründete er einen neuen Betrieb in Bartolfelde, wo wir auf unserer Tour übernachtet hatten. Derweil wurde der Schierker Betrieb enteignet und vom Magdeburger Getränkekombinat übernommen. Nach der Wende wurde der Betrieb privatisiert und mit der Firma in Bartolfelde vereinigt.
Die Familie Drube/Geyer blieb weiterhin kreativ. Dreyers Tochter Britta und ihr Mann kreierten 2019 den Likör Schierkuja mit Majakuja-Geschmack und „Goldstaub“. Wieder ist man sehr erfolgreich, denn überall in der Region sieht man den Likör auf der Getränkekarte. Auch als Aperitif mit Sekt und Zitrone. Und besonders ist das neue Produkt wohl bei jungen Leuten beliebt.
Julia und ich konnten uns nicht davon abbringen lassen, je eine Literflasche zu kaufen. Und wir haben dabei in Kauf genommen, dass unsere Rucksäcke auf dem Weg zum Brocken nochmal schwerer wurden.
1 kg zusätzlich ist möglicherweise nicht ganz selbstlos, aber erscheint schon als heldenhaft! Allerdings könnte man aber auch über eine Lösung nachdenken, wenn der Rucksack zu schwer werden sollte. Mir fiele da was ein….