Als ich heute morgen aus meinem „Schlossfenster“ schaue, nieselt es immer noch. Die Deutschland-Fahne auf dem Platz hängt nass und schlapp herunter, die Kuppeln der Rhön sind wolkenverhangen, die Wanderschuhe sind von gestern auch noch feucht, weil ich kein Zeitungspapier zur Hand hatte.
Soll ich mir nicht besser gleich ein Taxi zum Hessen Hotelpark Hohenroda nehmen statt durch den Regen zu gehen?
Ich frühstücke erst einmal, kaufe mir dann Schuhwachs und habe mich eigentlich schon längst entschieden, auch bei Nieselregen zu laufen. Allerdings muss ich dazu erst mal wieder hoch zu Point Alpha. Dann auf den Kolonnenweg. Es ist heute morgen so still, die Natur ist so frisch und grün. Ein wunderbares Stück Deutschland, dessen leidvoller Riss einmal genau hier durch ging.
Es bleibt die Narbe.
Ich komme zu dem Punkt, an dem der steilste Abhang des gesamten 1. 400 Kilometer langen Plattenweges ist. Die Lochplatten sind hier entfernt, weil es, so entnehme ich dem Wanderführer, einen tödlichen Unfall bei Crossabfahrten gegeben hat.
Übrigens: Lochplatte ist nicht gleich Lochplatte. Aber das hatte ich schon vor 3 Jahren geschrieben.
Bald bin ich in Wenigentaft. Wie verabredet, telefoniere ich mit dem Hotel, 9 Autominuten entfernt. Luxus pur. Ich werde abgeholt und relaxe den Rest des Tages, während das Wetter aufklart. Morgen geht es mindestens 20 Kilometer nach Vacha. Da erwarten mich Verwandte eines sehr guten Freundes von Hubert zur Stadtbesichtigung. Wie schön!
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