Wir haben uns dazu entschieden, dass weniger mehr ist. Die meisten Touristen machen frühmorgens einen Game-Drive im nördlichen Areal, um nach einer kurzen Verschnaufspause in der Mittagshitze gleich eine Bootstour zu den Wasserfällen anzuschließen. Am nächsten Tag morgens steht dann noch das Nildelta, auch per Boot, auf dem Programm.
Wir verzichten auf das Delta per Boot und genießen so auch unsere wunderschöne Lodge am Ufer des Nils.
Frühmorgens am zweiten Tag fahren wir mit dem Auto zur Fähre, um möglichst mit den ersten Autos überzusetzen. Drüben sind Übersichtskarten für den Park ausverkauft. Wir sollen doch einen Guide nehmen. Wollen wir aber nicht, vor allem, weil wir uns gut hinter den großen Safari-Jeeps mit deutschen Gruppen orientieren können.
Überhaupt sind heute fast nur Deutsche unterwegs. Uganda wird gerade als Reiseland entdeckt. Allerdings verstehen die meisten nicht so recht, dass wir ganz allein sind. Und als ich mal kurz auf einer Sandstrecke stecken bleibe – natürlich den Motor abwürge – es im dritten oder vierten (?) Anlauf dann aber mit dem Allrad schaffe, werden wir genauestens beobachtet. „Wir sind keine Affen!“ ruft Beate im Auto.
Morgens ist die Savanne ein Traum. Es ist noch angenehm kühl, das Licht ist wunderbar, die Konturen scharf – und die Tiere sind unterwegs.
Nein, wir sichten weder Löwen noch Leoparden, aber Herden von Büffeln, die einmal minutenlang unseren Weg kreuzen, ungezählte Elanantilopen und Buschböcke, Rothschildgiraffen – viel dunkler als diejenigen, die wir kennen – und Warzenschweine.
Am Delta finden Sie sich alle ein. Es mutet biblisch an.
Der Weg zurück wird etwas holprig. Wir nehmen ungewollt einen schmalen Weg, der sich 34 Kilometer bis zur Fähre zieht. Bei max. 20 km/h dauert das! Die Zeit wird gefühlt noch länger, weil wir ohne Karte nicht sicher sind, ob wir richtig sind.
Aber wir schaffen es und können abends ein letztes Mal am Ufer des Weißen Nils essen.
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