Das Königsschloss war nicht die letzte Station unseres Kampala-Spaziergangs. Ein Guide geht mit uns auf einem Rasenweg den Hang ein Stück hinunter. Eine Margeritenart blüht rot auf einer Wiese. Dann ein offener Betonbunker, in den der Grasweg hineinführt.
In dem Tunnel, auf einem schmalen Podest, sind Zellen eingelassen. Israelis hatten den Betonbau unter der Erde als Munitionslager für Idi Amin gebaut. Der missbrauchte ihn in den 70er Jahren als Folterkammer. Mindestens 100 000 Menschen wurden hier bestialisch ermordet. Der Tunnel war mit elektrifziertem Wasser gefüllt. In den Zellen gab es nichts. Die Leichen wurden in den Viktoria-See geworfen – den Krokodien zum Fraß. Nur ein Hinweisschild steht am Eingang. Man sieht im Tunnel die ehemalige Wasserlinie.
Wir sollen dem Guide in eine der Zellen folgen. Wir können es nicht. Es sieht aus, als sei der Bunker gestern verlassen worden.
Zu diesen und anderen Folterstätten – wie z.B. den „Killing Fields“ der Roten Khmer – gibt es mittlerweile einen organisierten „Dark Tourism“. Das Geschäft läuft gut.
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