Es gibt gewiss nicht so viele Frauen, die die 60 überschritten haben und eine Reise nach Uganda ganz oben auf Ihrer Bucket List stehen haben. Und das noch allein, ohne Reisegruppe und Betreuung durch eine kundigen Führer.
Wir – Beate und ich – wagen es. Ein wenig verrückt muss man für so eine Reise sein. Und eine „Andockstation“ haben, wie z.B. eine Freundin, die in Kampala arbeitet. Und ein kleines Reisebüro in Uganda, mit dem zusammen wir im Vorfeld alles geplant haben. Und Neugierde gehört dazu auf ein uns so fremdes Land in diesem riesigen Kontinent Afrika.
Ich bin sehr gespannt auf die „Perle Afrikas“ ( Churchill) am Äquator, von der ich nicht viel weiß. Ich assoziiere immer noch zuerst die Terrorherrschaft von Idi Amin und seinem Nachfolger Obote. Das ist Vergangenheit, ebenso wie die Kolonialherrschaft Englands im „britischen Protektorat“. Ich weiß, dass der jetzige Staatschef Yoweri Museveni mit Unterstützung tansanischer Gruppen das Land von der Schreckensherrschaft befreite, dass er einen Demokratisierungsprozess einleitete, aber jetzt die Gefahr besteht, dass er sich in die Reihe der „alten Herrscher Afrikas“ einreiht, die nicht von der Macht lassen können: Korruption, Polizeigewalt, Verfolgung von Schwulen und Lesben.
Gelesen habe ich vom Bürgerkrieg zwischen der Lord’s Resistance Army (LRA) und der ugandischen Armee (1987-2006) im Norden des Landes, den Kindersoldaten, den zehntausenden Toten, der Zerstörung und dem jetzt langsam voranschreitenden Wiederaufbau und der Aufarbeitung der Vergangenheit. Übrigens: Wir werden nicht im Norden unterwegs sein, trotz guter Sicherheitslage.
Ich habe aber immer auch wieder Uganda-Reisende von der Freundlichkeit der Bewohner*innen schärmen hören, von der Vielfalt und Schönheit des Landes, vom Tierreichtum – und natürlich von faszinierenden Begegnungen mit den Gorillas.
Ich bin also gespannt. Wir starten heute abend.
Unsere Route folgt im nächsten Blog.
Es klingt ja alles so phantastisch.