Ich war durch den Wanderführer vorgewarnt: Der Kolonnenweg bei Meilschnitz sei sehr steil. Und das war nicht übertrieben. Obwohl es noch früher Morgen ist, schwitze ich aus allen Poren. Ich kann mir kaum vorstellen , dass hier Fahrzeuge hoch kommen. Na ja, Militärfahrzeuge wohl schon.
Dabei ist der Weg durch den Wald toll. Ganz still ist es. Über mir, gar nicht hoch, kreist ein Raubvogel. Ein Reh springt über den Weg. Das dritte bisher auf der gesamten Tour.
Oben am Isaak liegt der „Generalsblick“. Hierher führten DDR-Grenzoffiziere ausländische Militärs hin, um ihnen die „perfekte Grenze“ zu zeigen. Heute habe ich einen wunderbaren Ausblick über die Bäume bis nach Sonneberg.
Dann geht’s weiter hoch bis zur Straße. Und dann kommen die Bremsen (pfälzisch). Nichts hält sie ab. Obwohl ich mit Mückenspray eingerieben bin, finden Sie immer noch einen Platz zum Zustechen.
Ich verlasse fluchtartig den Platz und laufe auf der gegenüberliegenden Seite Kolonne weiter. Am Waldrand jetzt rechts Felder, Birken säumen den Weg, dann geht’s wieder rein in den Wald, immer schön auf einer Höhe – und dann ist der Weg weg. Ich erahne noch, wo es lang gehen könnte, merke aber, dass alles keinen Zweck hat. Einen kleinen Pfad gehe ich ein paar Meter ins Dickicht, gebe aber auch das bald auf. Auf den Infotafeln am Wegrand, wird immer wieder vor Minen gewarnt, die möglicherweise noch im Boden liegen. Da habe ich viel zu sehr Schiss.
Also Kehrtwende und alles wieder zurück, die Straße erst runter nach Effelder und wieder hoch nach Rückerswind. In Effelder bestätigt man mir, dass ich durchaus richtig war. Und Minen gibt’s hier nicht mehr. „Wir gehen dort oben ja auch in die Pilze und in die Beeren!“
Dann ist es aber ein schöner Weg ins Tal der Effelder, weiter durch den Talgrund bis zum Froschgrundstausee, der von der gigantischen ICE-Brücke der Strecke Nürnberg – Berlin überspannt wird. Und: In einem Restaurant am See gibt’s gutes Essen.
In Weißenbrunn hoch über dem Stausee tut mir der Wasserfall nicht den Gefallen: Es gibt kein schönes Foto, weil das Wasser fehlt. Also auf nach Almerswind und dann noch mal 2,5 Kilometer bis Schalkau. Das erste Mal spüre ich die gelaufenen Kilometer. Es war ein sehr heißer Tag. Und durch den Umweg habe ich zwar 29 Kilometer, aber keine „Strecke gemacht“.
Liebe Barbara,
Meine Bewunderung steigt von Tag zu Tag, 29km an einem heißen Tag. Das ist unvorstellbar für mich. Respekt! Und jetzt bist Du auch noch alleine. Ich stelle mir vor, dass das ein etwas anderes Gefühl ist als im letzten Jahr in der heimischen Pfalz. Schöne Wege wünsche ich Dir. Liebe Grüße Helga
Ja, es ist ganz anders. Fremder. Unbekannter. Aber genauso schön.
Liebe Grüße, derzeit grad mal aus Thüringen,
Barbara
Ich kann mich der Bewunderung von Helga nur anschließen, liebe Barbara, solche Strecken noch dazu bei Hitze…… da sagen Helga und ich meistens wie aus einem Mund : „ das wär nix für uns“
Mit großem Vergnügen lese ich Deine Berichte und freue mich , dass Du mich so mit „ auf den Weg nimmst“. Danke, liebe Grüße Gisela
Ich habe Dich ja schon letztes Jahr bewundert und bewundere Dich jetzt wieder. Diese vielen Kilometer, dazu die Hitze. Hoffentlich alles ohne Blasen an den Füßen. Ich stelle fest, dass die Gegenden, in denen Du marschierst, mir völlig fremd sind. Du hast mich jetzt richtig neugierig gemacht, aber nicht zu Fuß.
Liebe Grüße aus der Heimat!
Dagmar
Hallo Barbara, ich schließe mich den drei Damen an …. aber nix für mich ( wie du weißt)!
Liebe Grüße Inge
Ich schwör: Noch nicht mal ein Bläschen. Schuhe und Vorbereitung waren diesmal einfach optimal. Sitze hier und trinke Hugo. PROST AUF EUCH ALLE!