Es sind unsere letzten Tage in Afrika. Ein wenig Wehmut kommt auf. 2 Tage sind wir in Edos Lodge, einem wirklichen Bushcamp etwas abseits der Strecke zwischen Maun und der Grenze zu Namibia. Wenn wir bisher dachten, die Kalahari sei trocken und wüst, so werden wir hier eines Besseren belehrt: Noch bevor wir das Camp sehen, sehen wir eine weite Wasserflaeche: Normalerweise ist hier ein kleines Wasserloch, an das morgens und abends die Tiere kommen. Nach den lezten Regenzeiten jedoch lief eine Salzpfanne in der Naehe nicht nur voll mit Wasser, sondern auch über, so dass davon das Wasserloch gespeist wurde, das jetzt seine Größe verzehnfacht hat. Grosse Bäume stehen im Wasser und unzählige Welse fühlen sich wohl. Ägyptische Gänse schnattern vom frühen Abend bis lange nach Mitternacht, begleitet von Grillengezirpe.
Das Camp wird von einem ganz jungen Paar betrieben: Er ist Italiener, der aber schon früh mit seiner Mutter, einer gebürtigen Schweizerin, und seinem früh verstorbenen italienischen Vater Afrika kennenlernte. Sie ist Amerikanerin, die in Südfrankreich geboren wurde. Beide haben sich beim Studium in den USA kennen gelernt. Dann haben sie die Lodge auf dem grossen Tierkonzessionsgebiet des Stiefvaters übernommen, die durch einen anderen Manager ziemlich heruntergekommen war. Mit ganz viel Engagement und Gastfreundschaft bauen sie das Camp wieder auf. Dabei ist noch – immer für ein paar Monte im Jahr – die überaus resolute Mutter, eine Krankenschwester. Sie hat im Gebiet ein Tagesheim u.a. für Aidswaisen aufgebaut und ein Frauenprojekt initiiert. Wenn sie nicht dort ist, sammelt sie bei sich zuhause am Lago Maggiore Spendengelder.
Mit uns ist ein älteres (alle so um und über die 70) Quartett aus der Schweiz, das zum wiederholten Mal in Afrika unterwegs ist.
Wir geniessen die Lodge, ein nächtliches afrikanisches Gewitter, Nashornerkundungen, graben unter sachkundiger Leitung unseres Guides, ein San, Bushpotatoes aus, lernen die heilende Wirkung vieler Bäume und Sträucher der Kalahari kennen, und lassen uns zeigen, wie man ohne Feuerzug und Streichholz ein Feuer entfacht.
Guten Morgen, sagt mal: Gibt es da keine Mücken bei dem vielen Wasser? Und ach, was werde ich diese Lektüre hier vermissen ….
Mücken gab es nur in der Gewitternacht. Überhaupt haben wir wenig Mückenspray gbraucht, einmal weil es in allen Lodges bereit lag, und zum anderen weil sich selbst im Delta die Moskitos dankenswerter Weise zurueckgehalten haben.