Kein Tierpark, den ich bisher gesehen habe, ist mit dem Chobe-Park vergleichbar. Und dabei waren wir nur im noerdlichen Teil, der Kasane-Ngoma-Region. Der Wildreichtum gerade in diesem touristisch stark frequentierten Bereich ist unglaublich. Fruehmorgens ziehen Herden von Impalas an den maeandernden Fluss, begleitet von Zebras, Kudus, Antilopen, Warzenschweinen. Zusammen mit ungezaehlten Marabus, Ibissen und Störchen bevoelkern sie die weite Flusslandschaft.
Dann kommen Herden von Elefanten. Ihre Zahl ist gigantisch. Die schiere Menge erinnert an die Bueffelherden aus frueheren Zeiten. Angesichts ihres enormen Nahrungsbedarfes ist es verständlich, dass über Abschussquoten diskutiert wird, denn die grossen Herden zerstoeren alles, was ihnen in den Weg kommt.
Wir beobachten sie von dem erhoehten Flussufer aus, wie sie sich von der ebenfalls großen Menge an Nilpferden fernhalten: Die Freundschaft scheint nicht besonders ausgeprägt zu sein.
In der Mittagshitze dann verteilen sich die vielen Tausend Tiere in der Savanne unter Bäumen. Wir sehen besonders viele Elefantenfamilien. Die Älteren bilden einen Schutzkreis um die „Babys“. Sie faecheln ihnen mit den großen Ohren Luft zu oder wirbeln mit den Fuessen Staub, um ihre Kinder zu kuehlen, denn: Elefanten schwitzen nicht.
Wie sie, so suchen auch andere Tiere Schutz vor der Hitze unter dem Schatten von Bäumen: Eine Rappantilope, die Impalas, Zebras und Giraffen. Irgendwo hält auch der Löwe seine Siesta – nur ihn sehen wir vorerst noch nicht.
Leider gibt es wenig Fotos von der paradiesischen Szenerie am Chobe-Fluss, wo Touristen und Tiere sich so aneinander gewöhnt haben, dass sie nicht voreinander davon laufen: Beide Akkus sind leer! Dumm gelaufen und selbst schuld.
Und dann war da noch der tiefe Sand. Irgendwann hatten wir uns festgefahren. Von den in den Reiseführern oft beklagten Touristenkarawanen im Chobe-Park war keine zu sehen. Hubert lag bäuchlings unterm Auto und schaufelte mit den Händen Sand.
Mich erinnerte das zu sehr an Sissyphos. Es erschien mir effektiver, die Notfallnummer heraus zu suchen. Da entdeckte ich in der Ferne einen Jeep. Winken meinerseits wie eine Verdurstende. Die netten beiden Südafrikaner halfen uns Greenhorns dann schnell weiter, indem sie uns den Knopf für die Differential-Sperre (oder so etwas Ähnliches) zeigten. Schon waren wir raus aus dem Sand.
Übrigens: Keine Sorge, wir hatten 10 Liter Wasser im Auto, Trockenfruechte und Gebaeck.
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